Donnerstag, 13. Juni 2013

Umsonst und deshalb moralisch korrekt

Man beachte das egoistische und antisolidarische "Unsere"


In der gestrigen Nacht hatte ich einen gar wunderbaren Traum. Ich träumte, ich wäre in einer ranzigen Spelunke zu Gast, was allerdings noch lange nicht der Höhepunkt war. In besagter ranziger Spelunke spielte ich, wie es im wachen Zustand eher weniger meine Art ist, an einem Spielautomaten. Zu meinem unglaublichen Glück war dieser auf zauberhafte Weise kaputt, sodass er mich bei jedem Spiel, egal ob gewonnen oder verloren, mit einem Geldgewinn beglückte. In meinem Traume allerdings nicht in Gestalt der üblichen Münzen, sondern in Geldscheinen, deren Wertigkeit im Intervall zwischen fünf und zwanzig lag. Unüblich aber in der irrationalen Welt der Träume keines Stirnrunzelns würdig. Ich erzählte es sogleich meinen Freunden, die sich aber dafür nicht interessierten. Dann wachte ich zu meinem Missvergnügen auf und fand mich in der kalten, harten Realität wieder.

Wollen wir den Traum analysieren? Au ja, au fein! Was jetzt aber an diesem Traum noch interessanter ist als die psychologische Analyse, ist doch die moralische. Warum sagte ich dem widerlichen Barbesitzer (ich nehme mal an, dass er recht widerlich war) nicht, dass der Automat kaputt war? Dies bedeutete schließlich Verlust für ihn und unritterliche Belohnung für mich. Ein brauchbarer Mensch wäre in dieser Situation natürlich ehrlich und würde es quer durch die Bar plärren. Nur ein Gierschlund und Kapitalistennazikinderschänder würde hier in sich hinein kichern und seine Taschen mit der Kohle füllen.

Da ich ja ein vollwertiger Mensch bin, meine ich auch, dass Geld nicht alles ist. Deshalb bekommt auch jeder Bettler in der Fußgängerzone von mir, statt schnöden Mammons, ein ehrlich gemeintes Lächeln aus tiefstem Herzen. Das muss reichen um die Wolken der Trübseligkeit zu vertreiben. Wer in der Fußgängerzone allerdings von mir weder Geld, noch ein Lächeln bekommt, sind Vereine wie "Ärzte ohne Grenzen", "WWF", der Kinder- bzw. Naturschutzbund etc. Man muss in der Tat mit offenen Augen durch die Stadt gehen, denn sonst steht man, ehe man sich versieht, an solch einem Stand und wird mit Zahlen, Fakten und gestrichelten Linien bombadiert. Eine solche Vorgehensweise kennen wir ansonsten nur von Scientology und anderen Sekten, die einem Bücher und DVDs, gegen eine kleine Spende versteht sich, selbstlos schenken. Nun ist es halt bei letzteren einfacher, zu widersprechen, da man immer sagen kann: "Haltet ein! Eure Pseudo- Religion lehne ich ab! Eure Methoden sind frevelhaft und nun schert euch zum Leibhaftigen!"
Das geht einem leicht über die Lippen und man bekommt auch noch tosenden Applaus von den anderen Passanten, die gegen Ausbeuterreligionen sind, außer sie haben schöne Tempel, in denen man Fotos machen kann.
Bei Hilfswerken sämtlicher Couleur geht das schlecht. "Ich lehne Kranke, Kinder und Natur entschieden ab!" kommt recht blöd rüber und erhöht die Wahrscheinlichkeit von Rentnern angespuckt zu werden. Da man dies um jeden Preis vermeiden will, füllt man schön brav mit den Zähnen knirschend den Zettel aus, sagt zu dass man monatlich 5.000 € überweist und macht zu Hause dann von seinem Widerrufsrecht Gebrauch, da man nicht sagen wollte, dass man vor Hunger selbst schon die Meisenknödel aus dem Nachbarsgarten geklaut hat.

Was vor allem jedes mal wunderbar ist, sind die Annäherungsversuche der jeweiligen Vereinsmitglieder, die entweder schlecht schauspielernde junge Mädels oder dreitagebärtige Jam Session- Kumpels sind. Kommt man mit einem "Che Guevara war end' dufte"- T-Shirt daher, kommt "Hey, ich find Che auch end' dufte, aber schau, wir haben hier...", kommt man mit einem "Che Guevara war ganz und gar nicht dufte"- T-Shirt um die Ecke kommt "Hey, ich find Che auch ganz und gar nicht dufte, aber schau, wir haben hier..." und rumpelt man ihnen schlußendlich mit einem "Ich stehe Che Guevara mit keiner wertenden Meinung gegenüber"- T-Shirt daher, kommt auch wieder ein, speziell auf das Shirt abgestimmter Satz. Irgendwie schon auf eine gewisse Weise unseriös. Und wie steht es im Küchenkalender mit Omas Weisheiten? "Nur unseriöse Vereinigungen arbeiten unseriös." Oh, da kommt ein Anruf.

Ich: Ja bitte?
Greenpeace Piet: Wir sind nicht unseriös!
Ich: Dann arbeitet auch nicht so! >klack<

Für solche Anrufe hab ich nun wirklich keine Zeit. Wo waren wir? Ach ja, bei Geld. Ich halte es im Übrigen für Unfug, Geld als die Wurzel allen Übels zu bezeichnen. Ich denke nämlich mal, dass es auch schon vor der Erfindung des Geldes bereits Mord, Totschlag, Diebstahl und Mobbing gab. Missetaten aufgrund von Geldgier sind lediglich Alternativen zu Missetaten aus Langeweile, Hass oder wissenschaftlichem Interesse. Unsere Vorfahren waren eben nicht auf das Geld des anderen, sondern auf die Größe von dessen Dreckhaufen neidisch. Oder so....und selbst bei Kain und Abel hat nicht die Anzahl der Scheinchen, sondern die Anzahl der Schäfchen zum Mord geführt. Und das Schaf als die Wurzel allen Übels zu bezeichnen wäre, auch bei den unzähligen Schwierigkeiten, die Schafe uns bereiten, doch ein relativ großer Unsinn.

Ging es bei Kain und Abel überhaupt um Schafe? Ging es um die Schafe an sich, oder darum, dass die Schafe Gott besser gefallen haben? Is ja auch wurscht...

Witziger Einfall: Ein Politiker der bei einer Rede "...die Wurzel allen Übels" sagen will, aber statt dessen "...die Würzel allen Ubels" sagt.

Die Band Body Count vertonte übrigens auch mal ihre Ansichten über Geld, unter dem Titel "Root of All Evil". Erstens mal ist der Song, genau wie das restliche Oeuvre der Gruppe recht vergessenswert und zweitens mal finde ich es immer recht merkwürdig, wenn steinreiche Musiker darüber singen wie doof doch Zahlungsmittel sind. Da würde ein wenig Differenzierung wahrlich zur Glaubwürdigkeit beitragen.

"Ich liebe es mein, mit Musik verdientes Geld für Luxus auszugeben, aber ich verurteile Menschen, die mit ihrem Geld Böses tun"

Damit würde ich mich zufrieden geben. Meinetwegen auch "I love to spend my money, that I earned with music, on luxury, but I condemn poeple who use their money for evil things". Im Endeffekt ist es egal ob Deutsch und Englisch, es hört eigentlich eh keiner auf den Text, wenn was im Radio läuft.

Witziger Einfall: Wenn jemand fünf 1 Cent- Stücke hat, dann hat er nicht viel. Wenn er 1000 1 Cent- Stücke hat, hat er nicht viel, aber davon eine ganze Menge.

Was man sich von Geld allerdings nicht kaufen kann, sind gute Überleitungen. Leider ist das so. Was man sich aber schon kaufen kann, ist eine Garnelenbox bei Nordsee (gute Überleitungen sind unbezahlbar). Wenn man in ein Nordsee Restaurant geht, ist man noch lange nicht von solchen Schuldgefühlen geplagt, als wenn man zu McDonalds oder Burger King geht, obwohl auch Nordsee eine kleinunternehmerphobe Kette ist. Aber da nun mal Fisch gesund ist, und somit schon mal die erste Schranke überwunden ist und Nordsee allein durch den Namen schon etwas gutes deutsches und nichts böses amerikanisches hat, betritt sich das Lokal recht gut, ohne Übermaß an Gewissensbissen. Auf jeden Fall: Garnelenbox. Darin sind schmackofatzige Garnelenschwänze in paniertem bzw. fritiertem Zustand, die zwar schon seid Stunden in der Sonne liegen, aber trotzdem gekauft werden, da Fisch ja gesund ist. Auch ich gönne mir ab und an solch eine Schachtel voll mit Garnelchen. Und nun meine Frage dazu (sollten Sie hochgradig infantil oder blöd sein, lesen Sie bitte nicht weiter): Isst man die harten Schwanzenden eigentlich mit? Ich glaube zumindest, dass man es nicht macht, da sie keinerlei Geschmack haben und auch ansonsten nicht sehr einladend zum Verzehr sind. Ich esse sie allerdings trotzdem jedes mal, weil sie nun auch nicht komplett ungenießbar sind. Falls ich aber mal mit einer feinen Gesellschaft bei Nordsee essen gehe, würde ich es doch gerne wissen, nicht dass ich am Ende als dummer August dastehe. 

Aber vom dummen August brauchen wir ja jetzt noch nicht reden, erst mal sollten wir den dummen Mai verarbeiten. Ob der Juni das Adjektiv "dumm" verdient hat, wollen wir abwarten. Gerade scheint nämlich die Sonne auf lieblichste Art und Weise, während der Ammersee vom ganzen Regen übergelaufen ist. Bevor die dieses meteorologische Phänomen weiter analysieren, sollten wir uns darauf einigen, dass der Mensch dran schuld ist mit seinem vielen Geld. Und so ist auch nach diesem Blogeintrag (der, ich entschuldige mich, reichlich spät kam) alles wie davor und nichts hat sich geändert. Wer an einen Blogeintrag aber den Anspruch stellt, das er etwas ändern soll, der soll selbst erst einmal mit seinem Leben klar kommen, denn so viel Weltfremdheit ist garantiert nicht mehr gesund.

Samstag, 2. Februar 2013

Die Niedlichen, die Essbaren und der Rest

Gute Tiere



Eine kleine Frage an Sie, lieber Leser: Sind Sie Tierschützer? Also ich denke, wir kennen uns schon so lange, das kann ich ruhig mal fragen. Finden Sie nicht auch? Man will ja wissen mit wem man es zu tun hat. Nun, ich höre. Nein? Gut! Sonst hätte ich sie des Blogs verweisen müssen! Tierschützer sind hier nicht erwünscht.

Nicht weil ich tierfeindlich (animalophob) wäre. Ich mag Internettiere wie Katzen und Kaninchen auch gerne und bin auch der Schildkröte nicht abgeneigt. Auch finde ich die Misshandlung von Kühen, Hühnern und Schweinen in diversen Schlachtbetrieben ganz grausig. Das tun eh die Meisten. Und wie die Meisten habe ich noch nichts getan, außer diese Tatsache schrecklich zu finden. Das muss erst mal reichen, bis einer kommt der einem sagt, was man tun muss. Vertreter extremer Standpunkte ausgeschlossen.

Nein, Tierrechtler mag ich aus einem anderen Grund nicht. Und um auf den zu kommen muss man das ganze rational und mit gezielter Logik betrachten. Danach wird jeder Mensch, der einigermaßen klar denkt, Tierrechtler sowie ihre Vereine wie WWF, Peter, 1860 etc. weitgehend meiden. Minderheiten und Außenseiter, die man damals noch mit großem Hallo ausgeschlossen hat, wird man danach wieder mit offenen Armen zurück in die Gesellschaft aufnehmen, weil diese Individuen gegen Tiertypen die reinsten Samariter sind.

Dazu müssen wir uns erst mal bewusst machen, dass es zwei Arten von Tierschützern gibt, auf die wir noch eingehen werden. Zwei Typen übelster Sorte, die in einer globalisierten Gesellschaft nicht zu verantworten sind. Und um es gleich klar zu machen: Bei Tierschützern gibt es NUR diese zwei Typen. Da ist keine dritte Gruppe dabei, die vielleicht progressiv gestimmt oder noch nicht zum Mainstream über gewandert ist. Also nochmal zum Mitschreiben:

Nur zwei Arten von Tierschützern. Beide doof.

Gut, anschließend müssen wir von einem fiktiven Szenario ausgehen, wie man das heutzutage macht, wenn man etwas Reales beweisen will.

Fiktives Szenario: Die Stechmücke droht auszusterben.

Wir kennen die Stechmücke. Es ist Sommer, die Welt ist ein Backofen (wahlweise auch eine Mikrowelle), die Leute gehen auch mal ohne suizidale Gedanken ins Wasser und überall sind Mücken. Schönes Szenario. Wenn man nicht zufällig einen Juckfetisch hat, hilft da eigentlich nur noch eine Antimückencreme bzw. ein
Spray gleicher Funktion. Das Dumme ist: Die Leute stinken. Und dann auch noch die Creme dazu. Boah! Menschenunwürdig ist so was. Da hofft man doch gleich wieder dass es Winter wird, da kratzt man nämlich nicht mehr die Haut auf, sondern die Scheiben (mehr zum Thema "Studie zum Kratzverhalten in den vier Jahreszeiten" von Prof. Dr. Sebastian Ekkenhardt)

Nun kommen unsere Tierliebhaber ins Spiel. Und zwar die von Sorte A. Dies ist die Sorte der Unmenschen. Diese werden von Experten nicht so betitelt, weil sie das Tierische dem Menschlichen vorziehen, sondern weil sie den Mitmenschen das Leben erschweren, indem sie lebensqualitätsmindernde Tierarten am Leben erhalten wollen, wie die bereits angesprochene Stechmücke. Ich persönlich bin in diesem Fach kein Gelehrter, jedoch glaube ich, dass durch das Verschwinden dieses Tieres nicht der komplette Ökohaushalt zusammenbrechen würde. Eine überaus wichtige Aufgabe wurde diesen Viechern offensichtlich ja nicht zugeschrieben. Und wenn der Sinn dieser Dinger unergründlich und zu hoch für den menschlichen Verstand ist, so finde ich denjenigen pervers, der sich so was ausgedacht hat. Auf jeden Fall kommt dann so ein Tierschützer daher und meint: "Seid ihr denn zu heiß gebacken worden?! Sich einfach freuen, dass die Mücke ausstirbt, wo sie doch auch ein Lebewesen ist, genau wie ihr! Schämen solltet ihr euch! Und jetzt kommt nicht damit, dass sie euch auf den Sack gehen! Hartz IV Empfänger ertragt ihr ja schließlich auch!" Ja, so reden diese Leute. Auch der gröbste Unfug in Sachen Schöpfung wird am Leben erhalten. Egal, wie sehr alle anderen darunter leiden. Auch wenn der Schutzmann selbst in einer Tour gestochen wird und sich kratzt wie ein Bekloppter, zu sehen, wie alle anderen Torturen ertragen müssen, macht das schon wieder wett.

Die zweite Sorte dieser Menschen ist nicht weniger widerlich. Wir bleiben mal gedanklich bei genanntem Szenario. Die Mücke stirbt aus und alle sind entweder glücklich oder motzen rum. Soweit so gut. Jetzt kommt der Tierschützer Typ B angerannt und meint: "Leutööö, ihr seid es von uns ja eigentlich gewohnt, dass wir immer daher kommen und uns über aussterbende Tiere aufregen. Aber dieses mal sind ich und meine Kumpels anderer Meinung. Die Mücken sind echt scheiße und es ist ein freudiges Ereignis, das Massensterben dieser Biester miterleben zu dürfen." Wenn auch auf den ersten Blick ganz gescheit und sympathisch, ist auch dieser Kerl ein Antividuum. Ich meine mal ehrlich: Da schreibt sich schon einer auf die Kappe, wie toll doch Tiere sind und wie sehr man sie schützen muss, und kaum stirbt eines aus, dass man selbst nicht mag, schon ist es wurscht!
Das ist entweder inkonsequent oder Mitläuferei. In manchen Fällen auch beides. Das wäre ja wie ein Linker, der sagt: "Nazis maul hauen! Aber wenn's um Australier geht, dann is mir alles egal. Mit denen kann ich einfach nix anfangen." Entweder ganz oder gar nicht, meine Freunde! Dieses Unterscheiden nach Oberflächlichkeiten sollte man mit der Schandmaske bestrafen. Nennt euch doch gleich "Schützer der Tiere die wir gut finden"

Wenn wir mal für einen kleinen Moment ehrlich sind, wo wir doch sonst immer Zuckerguss über alles Kippen: So schön das große Sortiment an Tieren auf unserem bedauernswerten Planeten auch ist, die meisten tragen doch zur Steigerung der persönlichen oder eigenen Lebensqualität nicht viel bei. Mit anderen Worten: Wären ein paar Tierarten weniger auf der Welt, könnte man auch ganz gut leben. Mir zum Beispiel erschließt sich der Sinn des Tapirs nicht. Ich bin zwar in keinster Weise tapirphob, aber ich höre es auch relativ selten, dass jemand jubiliert, weil es dieses Tier gibt. Ebenfalls ist es eine gute Frage, warum man so viele Sorten von Affen braucht, wenn im Urlaub nicht mal eine zum Fotografieren still hält. Schimpansen und Gorillas...brauchen wir noch mehr? Nicht dass diese mehr für uns tun würden, als andere Arten, aber die reichen doch eigentlich. Jedenfalls sind sie beliebt bei Film und Fernsehen. Haben Sie schon von dem Film "Die Abenteuer von Götz dem tapferen Nasenaffen" gehört? Da sehen Sie's. Andere Frage: Wieso brauche ich ein Dromedar, wenn ich auch ein Kamel haben kann? Haben Sie eine Antwort? Nein? Gut!

So könnte man jetzt eigentlich ewig weitermachen. Und obwohl ich nun über alle möglichen unschuldigen Tiere, sowie dessen selbsternannte Beschützer hergezogen bin, muss ich zugeben, dass ich es sehr schade finde, dass der Dodo ausgestorben ist. Ja, ich weiß, dieser Vogel ergibt weniger Sinn als alle Tiere miteinander, aber trotzdem hege ich Sympathie für dieses Geschöpf. Ich würde sogar sagen, ich kann mich mit ihm identifizieren. Nicht weil ich mich ausgestorben fühle, aber der Vogel hat doch einen gewissen Außenseiterstatus, der mir gefällt. Aber das tut jetzt auch nichts mehr zur Sache, das Viech ist weg und der Text ist zu Ende. Jetzt brauche ich nur noch einen guten Schlußsatz um die ganze Angelegenheit abzurunden. Wie wär's mit dem: Flamingos sind schwul.









Oder nich?

Samstag, 5. Januar 2013

Was ich gern hätte, was ich aber hab...ein Rießenspaß

Was ich gerne hätte:






















Was ich aber hab:















Es gibt einige Spiele die man alleine spielen kann. Weiß jemand ein Beispiel?

Peter: "Videospiele!"

Sehr richtig Peter, ein Videospiel kann man völlig allein und ohne soziale Kontakte spielen. Die Jugend von heute und morgen sagt übrigens "Games" dazu. Weiß noch jemand etwas außer Videospiele? Oh, Peter wieder!

Peter: "Call of Duty!"

Peter raus! So was blödes. Zu Videospielegames wollte ich jetzt eigentlich auch gar nichts schreiben, obwohl ich danach sicher einen größeren Kreis an Sympathisanten hätte als jetzt. Schließlich gibt es ja die sogenannte Gamercommunity, die zwischen zwei Spielen immer zwanzig Minuten Pause macht um bei Google nachzuschauen ob irgendjemand was über Games geschrieben hat. Schreibt diese/r Jemand/in etwas Gutes, dann wird gelobt, geopfert und gelobpreist, auf dass sich die Balken biegen. Wird was schlechtes bzw. negatives geschrieben, dann gründet man extra ein eigenes Internetforum, wo 1.400 registrierte Mitglieder ihrem Hass auf diese Person ungezügelt freien Lauf lassen. Ist diese Person zufällig eine Fernsehsendung oder gar ein ganzer Sender, macht man länger als zwanzig Minuten Pause und schustert eine Gegendarstellung für Fernsehkritik TV zusammen und wartet gespannt bis diese gesendet wird. FKTV- Chef Holger Kreymeier redet in der nächsten Sendung allerdings nur eine halbe Stunde darüber, dass er als Gastbeiträge nicht immer die gleichen Videospielfilmchen senden kann und bittet um Spenden, damit so was nicht mehr vorkommt. Keine halbe Minute später brennen auf der ganzen Welt die Kreymeier- Fahnen und es wird zum digitalen Jihad aufgerufen. Na ja, wenigstens sind die Kinder weg von der Straße.

Aber wie gesagt, ich wollte ja eigentlich nix über Games schreiben. Nur noch so viel: Kommt es mir nur so vor oder ist es in der Zwischenzeit so, dass Videospiele in der Zwischenzeit bei vielen kein Hobby mehr, sondern eine Lebenseinstellung sind? Sollte uns mal zu denken geben.

Aber nun wieder zu den Spielen, die man alleine spielen kann. Oh, da meldet sich Karsten.

Karsten: "Dat Liebesspiel" *grunz*

Ja, so ein Sexistenchauvie wie der Karsten sieht Sex als Spiel an, bei dem es immer einen Gewinner und eine/n Verlierer/in gibt. Scher dich zum Teufel Karsten!

Um die ganze Sache mal ein bisschen voran zu treiben, nenne ich mal das Spiel "Was ich gerne hätte, was ich aber hab". Noch nie gehört? Kaum zu glauben! Das Spiel ist fantastisch! Wenn man gerade fröhlich ist, zieht es einen runter und wenn man traurig ist, baut es einen nicht auf. Ist wirklich so! Einfach mal ausprobieren. Die Regeln sind auch gar nicht schwer. Erst muss sich Spieler 1 überlegen, was er gerne hätte, z.B. Schokolade. Anschließend muss Spieler 1 allerdings sagen, was er wirklich hat, z.B. Dreck. Kapiert? Sie werdet sehen, was für einen enormen Spaß es macht, wenn ich Ihnen nun eine Partie von "Was ich gerne hätte, was ich aber hab" vorspiele. Fertig? Los!

Was ich gerne hätte:
Ein Kaninchen, dessen Fluffigkeit mich immer aufheitert wenn ich schlecht gelaunt bin.
Was ich aber hab:
Diese nervigen, klitzekleinen Fliegen die mir vor der Nase herumbrumsen und mich beim Harald Schmidt- Gucken stören

Was ich gerne hätte:
Ein brünettes, hübsches, nettes Mädchen nur bekleidet mit Slip und einem zu großen weißen Hemd.
Was ich aber hab:
Eine schier endlos große Auswahl an Internetpornografie, die wirklich keine abstruse Vorstellung offen lässt.
(da kann man jetzt nicht offensichtlich sagen, was hier gut und schlecht ist, kommt auf die Situation an)

Was ich gerne hätte:
Einen Job als Schreibtyp, in dem ich mit schnell dahingeschwurbelten Geschichten ein Vermögen mache.
Was ich aber hab:
Nen' Blog der in erster Linie von Leuten gefunden wird, die nach Inzest Pornografie Ausschau gehalten haben und einen Job, der es nicht mal Wert ist hier erwähnt zu werden.

Was ich gerne hätte:
Hummer, dazu irgendwas was zu Hummer passt und eine gute Soße! Sofern Hummer überhaupt schmeckt, ich hab noch nie einen gehabt.
Was ich aber hab:
Tiefkühlpizzen, die auch gern mal mehrmals die Woche warm gemacht werden.

Was ich gerne hätte:
Kultivierte Gespräche über Kultur, Philosophie und Zwischenmenschlichkeit.
Was ich aber hab:
"Kannst kommen meinetwegen, aber bring Bier mit"

Was ich gerne hätte:
Einen Schwarzweißfilm, in dem Steve Buscemi und Crispin Glover als Detektive menschliche Abgründe erforschen. Natürlich mit surrealen Elementen.
Was ich aber hab:
Der kleine Hobbit, wahlweise in 3D oder ohne

Was ich gerne hätte:
Mehr Schallplatten.
Was ich aber hab:
Zu wenige Schallplatten.

Boah, war das lustig. Da sieht man's: Man kann jetzt da ewig weitermachen, bis zum Nimmerleinstag. Da wird einem nie langweilig und man muss auch keine doofen Ballerbullerspiele spielen. Außerdem kann man mal richtig meckern und wird nicht gleich als Miesmacher und Stimmungsnazi bezeichnet.

Also liebe Leser: Wenn Ihnen mal langweilig ist, müssen sie nicht gleich zum Controller oder zum Pimmel bzw. zur Mumu greifen, Sie können auch einfach eine Runde "Was ich gerne hätte, was ich aber hab" spielen. Vor allem, wenn Sie jemand sind, der Realitätsanspruch bei Spielen bevorzugt. Ich spiele jetzt noch eine private Runde für mich alleine und gehe dann ins Bett. Obwohl, es ist ja erst halb zwei Uhr nachmittags. Egal, heute bin ich mal verrückt. Und ich hoffe Sie auch.

Montag, 3. Dezember 2012

Oi!- Cover: Haaranteil unter 3%

Was denkt man sich dabei?

Viele Leute sagen ja, dass München im Vergleich zu anderen deutschen Metropolen wie Berlin, Hamburg oder Assling eher doof, altbacken, langweilig und außerdem viel zu teuer ist. Ohne dies richtig nachprüfen zu können, gebe ich diesen Leuten recht. München lässt sich teilweise nur mit Patriotismus ertragen. Den habe ich gerade nicht zur Hand, also muss ich auf andere Ablenkungen zurück greifen, z.B. Seelennudismus in Gestalt von gebloggtem Allerlei.

Ab und an kann München aber auch recht interessant sein. Besser gesagt: München bietet Phänomene mit denen man sich, hat man nichts besseres zu tun, beschäftigen kann. Dazu gehört zum Beispiel eine Art von Etablissement, welches sich mir erst letztens in den Weg stellt: Die Hair Lounge. Das geschah nämlich so: Ich ging zu Fuß meines Weges und blickte, wie das der Mensch halt manchmal so macht, abwechselnd nach links und nach rechts. Plötzlich, ich weiß nicht mehr genau in  welcher Richtung, stand dort besagter Laden mit der besagten "Hair Lounge"- Aufschrift. Da ich allerdings gerade kein Bedürfnis nach Händen in den Haaren hatte, blickte ich lieber mal in die andere Richtung um dort vielleicht etwas zu sehen, das mehr meinen Gelüsten entsprach. Doch, ach weh, dort war ein Dienstleistungsbetrieb der selben Art; mit der selben Aufschrift "Hair Lounge".

Ja, vielleicht an sich nicht allzu spannend und schon gar nicht weltbewegend. Aber doch erstaunlich und auch aus psychologischer Sicht bemerkenswert. Wie geht man als Geschäftsinhaber mit unübersehbarer Konkurrenz um, die sich parallel des eigenen Ladens breitmacht? Kriegszustand erklären! Das heißt: Immer wenn die Stunde voll ist, fliegen Kämme und Scheren von der einen Straßenseite zur anderen und wer als Passant dumm genug ist, nicht zuhause geblieben zu sein, der wird halt getroffen. Im schlimmsten Falle tödlich. Nach genau einer Minute ist die Schlacht vorbei und man belässt es für 59 Minuten bei hasserfülltem Geschau durch's Geschaufenster. Und dann wenn der große Zeiger wieder auf der Zwölf ist: Bumm! Peng! Padauz!

Die einzigen beiden Betriebe, die ohne solche Gewaltakte nebeneinander konkurrieren können, sind McDonalds und Burger King. Die haben den Vorteil, dass sie Kunden haben, die nicht nach besserem Service oder gar Qualität entscheiden, sondern welche, die sich einfach schnell was in die Visage stopfen wollen. Und da es von diesen Menschen genug gibt, kann man sie sich auch brüderlich teilen. Friede, Freude, Eierwhopper.

Wie auch immer, bei dem Begriff "Hair Lounge" denkt ja jeder normale Mensch erst mal an einen unangenehmen Warteraum, der voll ist mit Menschenhaar, dass sich an der Kleidung festfrisst und eigentlich nur durch das Entzünden der Textilien wieder aus der Welt zu schaffen ist. Da aber ein solches Konzept eher wenig Zustimmung beim Kunden findet, hat man sich entschieden lieber einen auf Friseur zu machen. Nun ja, aber halt loungig. Das heißt hier in der Praxis: Friseursalon Anleihen paaren sich mit der Inneneinrichtung der Leute die "ihre Wohnung nicht einrichten, sondern designen". Selbstverständlich können da die Wände nicht dunkelbraun oder gar bläulich- gelb sein sondern WEIß! Die Sterilität der Zahnarztpraxis ist angesagter denn je. Da gibt es auch, glaube ich zumindest, ein Sushilokal in der Münchner Fußgängerzone, das so extrem klinisch wirkt, dass selbst der Stammklinikbesucher sagt: "Jetzt ist aber mal gut." Dazu mit Glück aber ein Andermal.

Was auf jeden Fall klar sein sollte: In eine Hair Lounge geht man nicht um sich die Haare schneiden, sondern um sich eine Frisur machen zu lassen. Zur Erklärung für Haaranfänger: Haare schneiden=Haare wegmachen tun
                       Frisur machen= Haare mit System wegmachen tun

Ich glaube ich habe zur Zeit so was ähnliches wie eine Frisur. Oben länger als an den Seiten. Das haben viele zur Zeit so, manche mit mehr, manche mit weniger Seiten. Egal. Jedenfalls musste ich mir im Zusammenhang mit einer der beiden Haarhäuser (wir wollen sie mal gleich behandeln, wenn wir nicht die Qualität des Services kennen), folgende Situation ausdenken, die sich mit hundertprozentiger Sicherheit schon mal genau so zugetragen hat in einer der beiden Läden:

Ein beleibter Mann, etwa Ende Vierzig, betritt den Laden und wird, da heute keiner in der Lounge herumhängen will, gleich von einem leicht überpflegten Friseurlehrling lächelnd zu einem Friseurstuhl begleitet. Der fragt natürlich grinsend: "Was darf ich Ihnen denn gutes tun?"
"Joa, ein Weißbier und an Schweinsbraten. HAHAHAHAHA"
Darauf muss der Azubi natürlich sofort daran denken, was er bisher gelernt hat: Einfach mitlachen, dann gibt's Trinkgeld und der Kerl kommt wieder. Also werden aus vollem Herzen ein paar groteske Laute aus dem Hals gepresst, welche sich entfernt wie Lacher anhören. Und schon geht die lustige Konversation wie folgt weiter:
"Joa, aber jetz' mal im Ernst. Ich hätt' gern so eine Afroamerikanerfrisur."
"Wie bitte?"
"Ja, eine A-fro-a-mer-i-ka-ner-fri-sur"
"Davon hab ich ja noch nie gehört."
"Wie bitte? Ich dachte sie sind so ein Haarprofi. Mannomann, des was halt
 die in Afroamerika auf'm Kopf haben"
"..."
"Mannomannomannomann, so wie die eine auf dem Cover von Maggot Brain."
"Margot wer?"
"Maggot Brain! Funkadelic! George Clinton! Musik!"
"Ja, tut mir leid, aber..."
"Das gibt's doch nicht! Da will einer Friseur werden und weiß nicht mal wie die funkadelische Frisur aussieht. Aber wartens, ich hab ja ein Bild von der CD dabei."
Ja, zum Glück gibt es heutzutage die Bildersuche von Google und Computer, die das Herunterladen von Bildern erlauben und Drucker, die diese Dateien dann auf Papier bannen. So konnte der gute Mann das Cover des Albums auf einer Din A4- Seite platzieren, um es dem überfordertem Jüngling zu zeigen.
"Ach, einen Afro meinen sie!"
"Joa, so sag ich's doch >grummel, grummel<"
"Das tut mir wirklich leid, aber das kann ich bei ihnen unmöglich machen"
"WAS?! Wieso?! Erst red' ich mich um Kopf und Kragen und jetz' des! Etwa weil ich eine Glatze habe?"
"Öhm...ja"
"Un-ver-schämt-heit. Erst diskriminiert man die Afroamerikaner, weil sie andere Haut und andere Frisuren haben und jetzt macht man genau das Selbe mit den Afroamerikanerfrisursympathisanten!! (so flüssig, wie das Wort hier steht, kommt es natürlich nicht heraus, da man sich in Rage in der Regel schwer damit tut, lange Wörter richtig auszusprechen) Dabei ist das alles ein Schmarrn! Weil die Weißen ham' ja die Afroamerikaner von ihrem Kontinent verschleppt! Merken sie sich das sie Kuckucksklaner!"
"Jetzt reicht es mir! Raus mit Ihnen, sie verrückter Unhold!"
Dann wird unter Flüchen die Türe zu geknallt und der Lehrling darf heute mal auf den Schrecken eine Zigarettenpause mehr machen.

Anstatt jetzt aber etwas über Leute zu erzählen, die dunkelhäutige Menschen aus Prinzip als Afroamerikaner bezeichnen, will ich doch eher die Frage in den Raum werfen, was sich die Swans beim Cover zu ihrem aktuellen Album The Seer gedacht haben. Dieser Wookie/Werwolf/Hirtenhund- Verschnitt geht nun eigentlich gar nicht. Vor allem bei einer Band die bisher vor allem durch eher minimalistische Covergestaltung aufgefallen ist. Wollte ich nur mal gesagt haben. Das Album selbst ist allerdings mehr als grandios. Wollte ich auch nur mal gesagt haben.

Was bleibt nun am Schluß? Die Namen zweier Cover, die die Hälfte der Leser googelt, zwei Friseursalons in München, die sich weiterhin mit Scheren bewerfen und die Frage warum nie jemand Afrodeutscher, Afrobelgier oder Afrofranzose sagt. Nicht das dies nötig wäre, aber an sich ist das schon mal ein bisschen Grübeln wert.

Samstag, 17. November 2012

Cityroller zu Pflugscharen!

The Wheel in the Sky will never turn again

Im Endeffekt sind wir ja alle super oberflächlich. Denen die dies bestreiten, will ich mal Folgendes sagen: Als Sie das letzte mal durch die Fußgängerzone gewandelt sind, wahlweise auch an einem See entlag, durch einen Urwald oder sonst was, da keine Fußgängerzone zur Hand war, haben Sie da nicht ein einziges Mal einer Person hinterher geschaut und gedacht: "Boah, was geht'n bei der/dem ab?"

Da werden Sie kleinlaut? Gut, mein Ziel ist erreicht. Einige Leute machen so was sogar mehrmals am Tag! Fast aus einem Zwang heraus!!!! Oder es ist ein Hobby, auch gut möglich. Wie auch immer, wenn eine Person an uns vorbei schlendert, ungeachtet Religion, Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung etc., deren Auftreten für uns in ästhetischer Sicht fast der Körperverletzung gleich kommt und zwar so stark, dass der Prozeß vor jedem Gericht zu gewinnen wäre, dann denkt man sich eben so was. Der Geschmack und die Neigungen anderer Mitmenschen bleiben einem selbst eben meistens rätselhaft und unheimlich. Eigentlich hat man sogar Angst. Und eigentlich weiß man es ja besser und sagt sich: "Soller halt"

"Soller halt" ist eine gute Einstellung, denn sie symbolisiert Toleranz und Nächstenliebe und drückt aus, dass es doch schön ist, wenn jeder anders ist und alle verschieden, aber trotzdem jeder gleich lieb zu Anderen. Als moderner, fortschrittlicher Mitteleuropäer bin ich selbstverständlich auch ein "Soller halt"- Mensch, aber trotzdem wird diese, doch sonst sehr von mir vertretene Ideologie ins Schwanken gebracht, unter anderem durch Cityroller sowie dessen Benutzer, die das handliche Gerät gerade in Aktion vorführen.

Wir befinden uns in der Fußgängerzone, in genau der, die ich bereits am Anfang des Textes erwähnt habe, wir wollen ja jetzt hier keine Fußgängerzonenweltreise machen, auch wenn dies seid zig Jahren bei Touristen Tradition hat. Also wir gehen nun zwischen Cafés, Geschäften und Gemüseschnibbelständen vorbei und denken nichts Böses (vielleicht ja doch, aber das eigene Verhalten unterteilen Menschen ja für gewöhnlich nicht in "Gut" und "Böse", außer pubertierende Anhänger der Metal- Subkultur, die der verweichlichten Welt den Rücken kehren wollen, nachdem die neue In Flames- CD erstanden wurde) und plötzlich rumpelt mit großem Holterdipolter ein Mensch auf zwei Rädern und einem Lenker in den Pfoten an uns vorbei, der es zu provozieren scheint, sich die Ellenbogen auf dem unkuscheligen Asphalt aufzuscheuern. Alles andere als grazil schlängelt er sich durch die Menschenmassen und straft (wahlweise auch "streift") seine Mitmenschen mit unvergleichlicher Ignoranz. Wir natürlich zu Tode erschrocken, stehen erst mal da mit offenen Augen und offenem Mund und rufen schließlich "Beim Führer hät's das nicht gegeben!!" hinterher.

Gut, letzteres schreien wir nicht, obwohl man dieser Satz im Grunde eine wertfreie Feststellung, jenseits politischer Dogmen ist. Auf die Betonung kommt es an. Man muss auch nicht unbedingt was rufen, man kann sich auch insgeheim für sich wünschen, dass heute überraschenderweise mitten in der Fußgängerzone ein Baum steht, den der Rollmeister übersieht und dann PADAUZ! Cityroller sind doch bei näherem hinschauen wirklich mehr als unnötig. Verchromt und zumetalisiert und auf unebenem Untergrund wunderbar laut. Auch ästhetisch gesehen, nicht gerade schön anzuschauen, da ich grundsätzlich Fahrzeuge recht merkwürdig finde, deren Lenker größer ist, als deren Räder. Dann halten wir uns noch vor Augen, dass dieses Gerät den Klappmechanismus vom klappbaren Gehstock geklaut hat, und wir haben ein Hassobjekt sondergleichen. Und nun die Fahrer: Meistens das, was man "hippe Teens" oder so nennt, die den Geschwindigkeitsrausch in verkehrsberuhigten Zonen suchen und sich, dank mangelnder Erziehung, um den Komfort der Mitmenschen einen feuchten Dreck scheren. Ansonsten würde man mit dem Ding gar nicht erst das Haus verlassen, sondern würde, wen überhaupt, in den eigenen vier Wänden damit rumgurken. Aber nein! Das geht ja nicht, da die "verrückten Girlies" bei den Stunts nicht zuschauen können. Und dieses "Woooohooo"- Geschrei aus einer weiblichen Kehle, das nebenbei bemerkt genauso weh tut, wie ein Schlagbohrer, braucht man als Jugendlicher um keine verkrüppelte Sexualität zu entwickeln. Mit Verletzungen und Narben, die man sich beim cityrollern zuzieht, kann man kein Frauenzimmer hinter dem Ofen hervor locken, den die Mädels heutzutage wollen keine harten Männer mehr, sondern Jungens, die auf hart machen, damit man sie süß finden kann. Da kann man noch so viele offene Brüche präsentieren, man beeindruckt Keine mehr damit. Verletzte sind nämlich voll äääätzend und gar nicht cute. Wobei es natürlich logisch ist, dass es den Fahrer einer solchen Gerätschaft recht oft, mit der Kopffrontseite auf den Teerboden lässt. Da sind natürlich die grenzdebilen Kumpelz mit iHandy sofort dabei, nehmen die Schande auf Video auf und in dämlichen Stunden lacht man dann drüber.

Andere Benutzer dieser Zweiradsorte sind mit Anzug angezogene Geschäftsmänner, die durch die Cityroller- Benutzung sagen wollen: "Seht mich an, ich habe so viel zu tun, dass jede andere Art der Fortbewegung zu langsam wäre, um der ganzen Arbeit nach zu kommen, die ich in meinem Schlüßelunternehmen zu erledigen habe! Aus der Bahn!" Ja, sowas sagen die wirklich. Die Kehrseite der Medaille ist, dass jeden Monat eine große Zahl an Angestellten entlassen wird, weil sie auf diese Weise den Betrieb blamieren. Recht geschieht's! Was auch recht geschieht, ist wenn einer dieser Bankiers (oder ein ähnlicher Beruf, der mir spießig, geleckt und upper-classig vorkommt) mit großem Hallo und Starbucks- Becher in der Hand die Kontrolle über das Gerät verliert und samt dem Fortbewegungsmittel, die Stufen zur U-Bahn hinunter poltert. Aber mal ehrlich, liebe Krawattenengerzieher: Denkt ihr wirklich dass ihr auf einem Cityroller die Seriosität ausstrahlen könnt, die ihr hofft mit eurem Beruf zu repräsentieren? Da geht doch wirklich was schief. Die nächste Frage ist, ob überhaupt jemand auf einem Cityroller eine gute Figur machen kann. Ich würde mal sagen: Eher weniger, tendiert aber schon sehr zu NEIN!!!!

Mindestens genauso undurchschaubar, wie das was sich die Benutzer dabei denken, ist doch auch, was sich die Hersteller gedacht haben. Ein Kinderspielzeug auf hip und cool zu trimmen, für jeden der hip und cool sein will her zu stellen, ist die eine Sache. dieses hoole (Wortneuschöpfung aus "hip" und "cool") Gerät dann auch wirklich auf den Markt zu werfen, ist eine Andere, die nicht toleriert werden sollte. Wahrscheinlich waren da hochkomplizierte psycho- und soziologische Theorien mit im Spiel, als der Cityroller entwickelt wurde, bezüglich Zielgruppe, Notwendigkeit und Werbemanipulation. Aber vielleicht auch nicht und man wollte nur was rausbringen was hool ist.

Dabei sehe ich mich gar nicht als Gegner des Rades an sich. Das Rad ist eine nützliche Erfindung und hat uns schon öfter als oft beim Transportieren von Menschen und Waren geholfen. Und bis heute ist am Konzept des Rades auch nicht viel verändert worden, da dies absolut unnötig ist. Das Rad, wie es 1893 entwickelt und auf den Markt gebracht wurde, erfüllt in seiner ursprünglichen Form auch heute noch seinen Zweck so gut wie damals. Nächstes Jahr will Apple allerdings das neue iWheel auf den Markt bringen. Dann kann man mit seinem Rad auch ins Internet! Man darf gespannt sein.

Um so ärgerlicher ist es, dass eine famose Erfindung wie das Rad für so ein Klump wie den Cityroller missbraucht wurde. Und sicher denken sich jetzt 80% der Leser, warum ich so einen Eintrag schreibe, wo sich doch schon jeder an dieses Gefährt gewöhnt hat, welches schon vor langer Zeit auf den Markt kam. Aus einem ganz ersichtlichen Grund: Mir ist bewusst, dass schon alles Erdenkliche zum Thema gesagt und geschrieben wurde, jedoch muss ich meinem Unmut freien Lauf lassen über Schüler, die mit ihrem Roller die S- Bahn rauf- und runter fahren, den Weg versperren und das Zweirad zu allem Überfluss auch noch nicht festhalten können, sodass es in einer Tour "Bumm" macht. Man könnte natürlich diesen Jünglingen den Kopf im Zusammenklappmenchanismus des eigenen Rollers einklemmen, aber das darf man nicht, weil Kinder halt nun mal Kinder sind und jeder gute Mensch Kinder mag. Mag man keine Kinder ist man automatisch ein Unhold oder ein Pedo (eigentlich ein Widerspruch in sich, aber machen Sie das mal jemandem klar) und hatatatatatatatatatat.... Nu ja, ich finde nun sollte der Aufsatz beendet werden, bevor ich wieder zu viele Themen auf einmal verbrate. Meine Hasstirade auf Kinder und Leute die Kinder mögen kommt dann ein andermal. Versprochen. Und nun rolle ich Richtung Sonnenuntergang auf der Suche nach meiner Traumfrau. Wenn sich da was ergibt, schreib ich's hier rein. Auch wieder versprochen.

Dienstag, 23. Oktober 2012

Inzest - Hype oder wirklich nützlich?

Typische Reaktion zu Einträgen dieser Art
Ich nehme mal an, Sie gehören noch zu der Generation, die in der frühen Jugendzeit mit diversen Märchen in Berührung kam. Prinzipiell kann man eh sagen, dass man Leute, die in der frühen Phase des Lebens keine Märchen vorgelesen bekommen haben, total vergessen kann. Pack und Gesindel ohne Fantasie und Träume, depressiv und pessimistisch ohne Grenzen. Jedenfalls meinen dies einige traditionsbewusste Figuren, deren Namen man zwar nicht kennt, aber deren Existenz ein Axiom ist. Und dank dem Internet werden in Zukunft nur noch solche märchenlosen Menschen herum laufen und dann können die Letzten, die noch mit Zwerg Nase und Frau Holle aufgewachsen sind, mit Zombievergleichen kommen, wie man es heute schon macht, wenn es um Menschen geht, denen man mangelnden Spaß und angebliche Monotonie vorwirft. Aber egal, wir wollten ja über Märchen reden. Besser gesagt, um ein ganz bestimmtes Märchen.

Ich denke mal jeder unter Ihnen wird "Hänsel und Gretel" kennen. Wer hat's geschrieben? Falsch, nicht Johann Wolfgang von Faust. Ein kleiner Tipp: Es waren zwei Brüder, die mit "G" anfangen. Nein, die Gallaghers schon gar nicht! Die haben ja nie was brauchbares hervor gebracht. GRIMM! Ah, jetzt fassen sich alle an die Stirn und fragen sich, wie sie das vergessen konnten, war ja klar. Ist ja auch egal, ich will jetzt nicht in den Wissenswunden herumstochern, sondern auf das Märchen eingehen.

Also, Hänsel und Gretel. Wie jeder weiß, fängt die Geschichte ja damit an, dass der Vater mit ihnen das macht, was jeder gute Vater einmal macht: Aus dem Haus werfen. Hier allerdings auf Anweisung der Mutter oder der Stiefmutter, ist ja in dieser Welt beides das Selbe. Offiziell aus Geldsorgen; kann aber natürlich auch sein, dass die Zwei so ein verzogenes Pack waren, dass selbst die Saalfrank nur noch mit dem Rohrstock gewedelt hätte. Tatsache ist auf jeden Fall, dass der Vater seine Kinder schweren Herzens in den Wald schmeißt, was die beiden mit der größtmöglichen Empathie für den Papi über sich ergehen lassen. Waren halt noch andere Zeiten damals.

Was nun folgt, ist die logischste Handlung, die je in einem Märchen vollzogen wurde: Mit dem einzigen Nahrungsmittel, das man dabei hat legt man sich eine Spur zurück zum Haus aus dem man gerade in hohem Bogen hinaus befördert worden ist. Wo würde man denn auch sonst hin wollen? Angesichts einer solchen Lebensmittelverschwendung hatten Hänsel und Gretel es mehr als verdient, dass ihre Bröselroute kurzerhand vom Federvieh vertilgt wurde. Gut, ich weiß jetzt nicht mehr genau ob die Krümel wirklich den Weg zurück ins Heim der Eltern geleiten sollten, aber auch jede andere Intention dieser Handlung wäre ein Witz gewesen. Ich glaube nämlich nicht, dass einem eine Brotkrumenspur mitten im Wald wirklich hilft, vor allem da ich denke, dass es keine Person gibt, die genug Brot dabei hat um einen ganzen Wald damit zu fliesen. Am Ende weiß man dann zwar wo man schon mal war, aber eine Spur die dann irgendwo lose im Wald herumliegt, wird wohl kauISDOCHEGALJETZ!!!

Nun hat das Geschwisterpärchen also gemerkt, dass es das Backwerk lieber hätte verzehren sollen, da der Mensch ohne Essen bekanntlich krepieren muss. Welch göttliche Fügung war es nun, als vor Ihnen ein Haus aus Lebkuchen vor Ihnen stand. Hoffen wir mal, dass es schon Mitte November war, denn es ist bekanntlich in Deutschland nicht gern gesehen, wenn man schon nur das Wort "Lebkuchen" benutzt, bevor irgendeine weihnachtliche Stimmung im Land ist. Jedenfalls beginnt man nun am exzentrischen Eigenheim herum zu knabbern. Und da taucht auch schon eine uralte, schrumpelige, runzelige, ekelhafte Hexe auf, die ihnen zuruft: "He, ihr Grattler! Losts mei Heisl in Ruah!" Nein halt, die gute Magierin war ja schon etwas alt und langsam im Kopf und deshalb wurde natürlich "Knusper, knusper Knäuschen. Wer knabbert an mei'm Häuschen?" gerufen. Anschließend zwingt sie Gretel in die Sklaverei und Hänsel wird in einem Käfig zwangsernährt um später als Sonntagsbraten zu enden. Bis heute stellt man das als etwas Schlimmes da. Ich weiß auch nicht, ich würde mit Leuten, die versuchen mein Haus zu essen auch nicht gerade freundlich umspringen. Im Falle von H- Hörnchen und G- Hörnchen ist das aber selbstverständlich etwas ganz anderes. Nu ja, Kindern kann man ja nicht böse sein *würg*.

Jedenfalls nutzt die schlaue Gretel irgendwann die Gelegenheit und schiebt die demente Hexe, während diese gerade den Ofen aus irgendeinem Grund von innen inspiziert, in das darin lodernde Feuer. Sie verbrennt natürlich jämmerlich und qualvoll, aber das ist schon in Ordnung, in der perversen Welt der Gebrüder Grimm ist ganz genau festgelegt welcher Tod eine Tragödie und welcher ein Triumph ist. Sie befreit also den fetten Bruder und zusammen beklauen die tote Hokuspokusoma und finden komischerweise wieder zum Elternhaus zurück, wo die Mutter zum Glück auch schon tot ist. Alle sind glücklich, alle sind reich, Ende. Würden die Kritiker die Geschichte heute auch noch so überwiegend positiv aufnehmen? Ich weiß ja nicht. Auf jeden Fall bleibt ein Klassiker ja immer ein Klassiker, deshalb durften die Rolling Stones jetzt auch eine neue Single rausbringen, die klingt wie ein Mash Up aus einer langweiligen Stooges Aufnahme und ZZ Top. Ich glaube, das hat jetzt allerdings weniger mit Volks- und Hausmärchen zu tun.

Nun, nachdem Sie über die Handlung dieses Blockbusters nochmal aufgeklärt worden sind, kann ich Sie dazu ja mal was fragen. Haben Sie sich nie irgendwie vorgestellt, dass...Ja, lassen Sie's mich anders ausdrücken. Könnten Sie sich vorstellen, dass...Hmm, das ist jetzt schwierig zu formulieren. OK...die Beiden sind ja Mädel und Büblein. Alleine im Wald. Jugendliches Alter. Verstehense? Ach, das ist ja auch blöd zum Fragen. Außerdem kenne ich mich mit so was nur bedingt aus. Zum Glück sitzt hier neben mir Sigmund Freud, der ja ein Spezialist auf diesem Thema ist. Siggi, wie würdest du das ausdrücken?

"Gebumst hamse! Sich gegenseitig quer durch den ganzen Wald gepoppt, die Ferkel! Alle Jägerstände umgekippt bei dem Gewackel, da hier weissichnich!!!!! Gerammelt wie die Karnickel! Dat war da los!"

Danke Herr Freud, besser hätte ich es nicht ausdrücken können. Also, noch mal ehrlich: Haben Sie sich nie auch nur ansatzweise vorgestellt, dass die Zwei im Wald ein sexuelles Erlebnis hatten? Kommen Sie, spätestens ab der Pubertät kam Ihnen doch sicher dieser Gedanke. Oder jedenfalls dem Klassenclown, der das dann quer durch die Gegend posaunt hat. War lustig damals, gel? Jetz' ises ekelhaft und geschmacklos und so.

Ja ich weiß, logischerweise betreibt nicht jedes Geschwisterpaar den Geschlechtsverkehr, sobald es sich im Wald verirrt, aber man musste sich sicher vom schlechten Elternhaus, dem selbstverschuldeten Hunger und der bitterkalten Nacht ablenken. Außerdem glaube ich, dass in einer prüden Zeit wie damals, erste sexuelle Erfahrungen mit dem Bruder oder der Schwester gemacht wurden und nicht wie in heutiger Zeit mit einem Partner oder einer Prostituierten. Sich mit dem Geschwisterchen zu treffen war eben um einiges gefahrloser als mit Jens von nebenan, wenn Sie verstehen was ich meine. Und eine Gelegenheit, wie sie Hänsel und Gretel hatten, kommt oft nur einmal.

Ja, die Leser finden Inzest und solches Brimborium total ätzend und unmoralisch. Wahrscheinlich auch die Homoehe. Ich weiß ja nicht, welche Abgründe sich da vor den Bildschirmen auftun. Wobei ich mich immer wieder wundere, warum einige Schwule und Lesben überhaupt kirchlich heiraten wollen. Die Riten und Gebräuche eines Vereines, der mich seid tausenden Jahren verfolgt und diskriminiert, würde ich jetzt nicht unbedingt auch noch in mein Privatleben einbinden. Blöder Papst, blöder!

Wat, wo war ich? Ach ja, Inzest...meine Meinung dazu: Alles kann, nichts muss. Mehr sag ich dazu nicht, sonst bringe ich mich in Teufels Küche. Dann steht morgen auf der Titelseite der Internetzeitung: "Colabiert- Betreiber stiftet zum Schwesternschänden an" oder so was. Wie, ich bin jetzt eh schon in Teufels Küche? Gut, dann kann ich ja noch was sagen: Zwei glückliche Individuen sind besser als eine verklemmte Masse. Aber mit Gummi, gel? Sonst kommt noch ein Kind dabei raus und das ist dann behindert. Die Allgemeinheit hat zwar nichts gegen Behinderte, aber zur Welt kommen müssen sie nicht unbedingt. Niemand mag Unlogik.

Ich habe übrigens weder Schwester noch Bruder, wollte ich mal anmerken. Und Märchen mochte ich als Kind sehr, sehr gerne.

Samstag, 13. Oktober 2012

Über- und Unterhaltung

Aus dem Workshop "Kultur im Fernsehen"



Jetzt ist es genau eine Woche her, seid dem Markus Lanz zum ersten mal "Wetten dass..." moderiert hat. Eigentlich eines der Themen, die einen nicht wirklich interessieren müssen, vorausgesetzt man studiert nicht "Wetten dass..." oder Markus Lanz. Das machen aber die Wenigsten. Trotzdem gibt jeder, so wie ich es auch gerade mache, seinen Markensenf dazu, obwohl er die Show wahrscheinlich gar nicht gesehen hat. Fernsehsendungen sind etwas, zu dem jeder eine Meinung hat. Wahrscheinlich weil man bei einer Sendung nicht allzu viel machen muss außer sie sich an zu sehen. Viele bilden sich auch schon eine Meinung, nachdem sie lediglich den Trailer gesehen haben. Oft zu recht. Also kann man mit Bestimmtheit...Oh, da ruft jemand an. Ah, ein junger Mann ist am Telefon, der meint, ihn interessiere "Wetten dass..." überhaupt nicht. Nun ja, mein Bester, könnte man da nicht sagen, dass es deine Meinung ist, dass es dich nicht interessiert? Oh je, jetzt ist er beleidigt und hat aufgelegt. Egal, weiter im Konzept.


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Ach Gott, diese Werbung. Auf jeden Fall habe ich die Sendung, wie Sie es vllt. vermuten, nicht gesehen, weiß aber trotzdem, dass es mir nicht gefallen hätte. Das weiß man eben, ist halt so. Ich mag auch, wie angeblich sehr viele Leute, Markus Lanz nicht besonders gerne. Seine Talkshow, die wirklich ohne Gnade herum boulevardiert...dazu kann ich doch eigentlich nichts mehr sagen. Eigentlich wurde alles Wichtige dazu schon wo anders geschrieben, z.B. wie Phillipp Rösler auf knallhart journalistische Weise mit Lakritz konfrontiert wurde. Alter Hut, ich weiß, aber das kann man gar nicht oft genug aus der Schublade holen. Eigentlich schlägt er ja nur in die selbe Kerbe, in die bereits alle Sunnyboy/Grinsebert/Schwiegermutterliebling- Moderatoren vor ihm geschlagen haben. Lustigerweise fällt mir da gerade kein Anderer ein, wie es immer so ist, wenn man bestimmte Leute katalogisiert. Man weiß, dass es eine bestimmte Personengruppe gibt, aber man kennt eigentlich niemanden, der wirklich zu dieser Gruppe gehört. 

Vor allem aber bleibt mir Lanz wegen folgender Aktion in Erinnerung, als Helge Schneider zu Gast war:

Schneider: [...]bei Bundestagswahlen hab' ich als Wahlhelfer gearbeitet[...]
Lanz: Ehrlich? Bei welcher Partei?

Joa....

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Mal sehen wie lange es "Wetten dass..." noch geben wird. Oder wie lange Lanz als Moderator bleibt. Hoffentlich bricht sich mal wieder einer das Rückgrat, dann geht der Markus vllt. wieder.

Oh Gott, das habe ich nie gesagt. Das war nur laut gedacht, gel? Ich entschuldige mich für diese Äußerung. Sie war nicht in Ordnung und absolut geschmacklos. Zynisch obendrein. Ich entschuldige mich jetzt aber nicht, weil ich meine, dass man bestimmte Sachen nicht sagen oder schreiben darf, sondern weil ich nicht zum Idol dieser politisch unkorrekten Schwachmaten werden will, die auch noch die letzte Geschmacklosigkeit als Satire oder schwarzen Humor verkaufen will. Von solchen Deppen will ich jetzt eigentlich weniger angebetet werden. Außerdem wäre es mir zu dumm, mir jeden Tag einen neuen Holocaust-, Vergewaltigungs- oder Aidswitz ausdenken zu müssen.

Also noch mal zum Mitschreiben: Humor, wie er in der Facebook- Gruppe "[Umstrittener Humor] Mein Humor ist so schwarz, ich könnte damit Baumwolle pflücken" propagiert wird hat weder was mit Satire, schwarzem Humor oder sonst etwas in der Art zu tun, sondern ist einfach nur grenzdebil, langweilig und die billigste Art der Provokation. Die Administratoren sollten mal ein paar witzige Fotocollagen mit toten Verwandten machen, dann wären sie zumindest konsequent. 
O.K., jetzt reicht's aber dann...
Was war eigentlich das Ausgangsthema? Ach ja, Fernsehen. Wieder so eine Sache, bei der ganz, ganz viele Leute eine Meinung haben. Eine Meinung setzt allerdings nicht voraus, dass auch eine Ahnung vorhanden ist, mal so ganz nebenbei. Aber laut Verfassung ist das ja nicht so schlimm. Jetzt könnte ich natürlich noch mehr über's Fernsehen erzählen. Ich könnte sagen, dass unsere Gebühren für den ZDF Fernsehgarten raus gehauen werden. Ich könnte erläutern, warum diverse Fashion- und Beautymagazine unsere Jugend zu einheitlichen, intoleranten und oberflächlichen Leuten erziehen. Auch könnte ich herausschreien, dass RTL 2 die Animes im Nachmittagsprogramm schneidet, wo doch die Gewalt das Einzige ist, was bei einem Anime zählt. Natürlich verschweige ich auch nicht, dass Doku Soaps gescriptet und menschenverachtend sind. Und abschließend betone ich noch wie schön es ist, dass wir trotz allem Übel noch gute Sendungen wie "Switch Reloaded", "Kalkofes Mattscheibe" und "Walulis sieht fern" haben, die uns im Kampf gegen die Volksverdummung beistehen. Dann würde mich Holger Kreymeier, nach dem er diesen Eintrag gelesen hat, zu "Fernsehkritik TV" einladen und mich nach meiner Meinung fragen. Nach meiner Ahnung wahrscheinlich weniger.

Aber all das erzähle ich nicht. Aus guten Gründen. Dazu gehört zum Beispiel, dass das eh schon von genug Leuten gemacht wird, mal mehr, mal weniger gut. Auch gerne mal ganz katastrophal. Außerdem ist es im Endeffekt so: Wer sich für die ganze Sache interessiert, weiß es eh schon längst und wen es einen Dreck interessiert ( aber trotzdem eine Meinung hat) will es gar nicht wissen.

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Also, die letzte Werbeunterbrechung war jetzt mehr als unnötig. Wie auch immer, zu Letzt noch eine Nachricht an alle Fernsehgegner da draußen: Es gibt doch sicher eine Sendung/Show/TV- Serie, die ihr euch ganz gerne anschaut. Oh, und da kommt auch schon der erste Anruf. Eine junge Frau ist am Apparat und sie meint, sie schaut ganz gerne "The Big Bang Theory" aber nur im Internet. Also, auch wenn ich diese Serie ü-ber-haupt nicht lustig finde und den Favoritenstatus den sie bei Ihnen hat gar nicht nachvollziehen kann, respektiere ich das. Aber was sie vielleicht beachten sollten ist, dass eine Fernsehserie immer noch eine FERNSEHserie bleibt, auch wenn sie illegalerweise im Internet auftaucht. Ach, jetzt hat auch sie beleidigt aufgelegt. Egal. Das Fernsehen ist wie ein Misthaufen voller Rosinen. Man muss sich halt die Rosinen rauspicken. Gute Vergleiche sind was Feines.

Jetzt werde ich noch eine Frage in den Raum stellen: Wann kommt Manuel Andrack endlich zurück in die Harald Schmidt Show? Oh, da rufe ich mich ja gleich selber an und erzähle mir den Grund: Die Beiden haben damals ihre Zusammenarbeit in gegenseitigem Einvernehmen beendet, da Herr Andrack eine eher ungewisse Zukunft für die Sendung gesehen hat. Das steht unter jedem zweiten YouTube- Video. Gut, natürlich nur bei Videos von Harald Schmidt. Alles andere wäre ein wenig...na ja...komisch.