Donnerstag, 13. Juni 2013

Umsonst und deshalb moralisch korrekt

Man beachte das egoistische und antisolidarische "Unsere"


In der gestrigen Nacht hatte ich einen gar wunderbaren Traum. Ich träumte, ich wäre in einer ranzigen Spelunke zu Gast, was allerdings noch lange nicht der Höhepunkt war. In besagter ranziger Spelunke spielte ich, wie es im wachen Zustand eher weniger meine Art ist, an einem Spielautomaten. Zu meinem unglaublichen Glück war dieser auf zauberhafte Weise kaputt, sodass er mich bei jedem Spiel, egal ob gewonnen oder verloren, mit einem Geldgewinn beglückte. In meinem Traume allerdings nicht in Gestalt der üblichen Münzen, sondern in Geldscheinen, deren Wertigkeit im Intervall zwischen fünf und zwanzig lag. Unüblich aber in der irrationalen Welt der Träume keines Stirnrunzelns würdig. Ich erzählte es sogleich meinen Freunden, die sich aber dafür nicht interessierten. Dann wachte ich zu meinem Missvergnügen auf und fand mich in der kalten, harten Realität wieder.

Wollen wir den Traum analysieren? Au ja, au fein! Was jetzt aber an diesem Traum noch interessanter ist als die psychologische Analyse, ist doch die moralische. Warum sagte ich dem widerlichen Barbesitzer (ich nehme mal an, dass er recht widerlich war) nicht, dass der Automat kaputt war? Dies bedeutete schließlich Verlust für ihn und unritterliche Belohnung für mich. Ein brauchbarer Mensch wäre in dieser Situation natürlich ehrlich und würde es quer durch die Bar plärren. Nur ein Gierschlund und Kapitalistennazikinderschänder würde hier in sich hinein kichern und seine Taschen mit der Kohle füllen.

Da ich ja ein vollwertiger Mensch bin, meine ich auch, dass Geld nicht alles ist. Deshalb bekommt auch jeder Bettler in der Fußgängerzone von mir, statt schnöden Mammons, ein ehrlich gemeintes Lächeln aus tiefstem Herzen. Das muss reichen um die Wolken der Trübseligkeit zu vertreiben. Wer in der Fußgängerzone allerdings von mir weder Geld, noch ein Lächeln bekommt, sind Vereine wie "Ärzte ohne Grenzen", "WWF", der Kinder- bzw. Naturschutzbund etc. Man muss in der Tat mit offenen Augen durch die Stadt gehen, denn sonst steht man, ehe man sich versieht, an solch einem Stand und wird mit Zahlen, Fakten und gestrichelten Linien bombadiert. Eine solche Vorgehensweise kennen wir ansonsten nur von Scientology und anderen Sekten, die einem Bücher und DVDs, gegen eine kleine Spende versteht sich, selbstlos schenken. Nun ist es halt bei letzteren einfacher, zu widersprechen, da man immer sagen kann: "Haltet ein! Eure Pseudo- Religion lehne ich ab! Eure Methoden sind frevelhaft und nun schert euch zum Leibhaftigen!"
Das geht einem leicht über die Lippen und man bekommt auch noch tosenden Applaus von den anderen Passanten, die gegen Ausbeuterreligionen sind, außer sie haben schöne Tempel, in denen man Fotos machen kann.
Bei Hilfswerken sämtlicher Couleur geht das schlecht. "Ich lehne Kranke, Kinder und Natur entschieden ab!" kommt recht blöd rüber und erhöht die Wahrscheinlichkeit von Rentnern angespuckt zu werden. Da man dies um jeden Preis vermeiden will, füllt man schön brav mit den Zähnen knirschend den Zettel aus, sagt zu dass man monatlich 5.000 € überweist und macht zu Hause dann von seinem Widerrufsrecht Gebrauch, da man nicht sagen wollte, dass man vor Hunger selbst schon die Meisenknödel aus dem Nachbarsgarten geklaut hat.

Was vor allem jedes mal wunderbar ist, sind die Annäherungsversuche der jeweiligen Vereinsmitglieder, die entweder schlecht schauspielernde junge Mädels oder dreitagebärtige Jam Session- Kumpels sind. Kommt man mit einem "Che Guevara war end' dufte"- T-Shirt daher, kommt "Hey, ich find Che auch end' dufte, aber schau, wir haben hier...", kommt man mit einem "Che Guevara war ganz und gar nicht dufte"- T-Shirt um die Ecke kommt "Hey, ich find Che auch ganz und gar nicht dufte, aber schau, wir haben hier..." und rumpelt man ihnen schlußendlich mit einem "Ich stehe Che Guevara mit keiner wertenden Meinung gegenüber"- T-Shirt daher, kommt auch wieder ein, speziell auf das Shirt abgestimmter Satz. Irgendwie schon auf eine gewisse Weise unseriös. Und wie steht es im Küchenkalender mit Omas Weisheiten? "Nur unseriöse Vereinigungen arbeiten unseriös." Oh, da kommt ein Anruf.

Ich: Ja bitte?
Greenpeace Piet: Wir sind nicht unseriös!
Ich: Dann arbeitet auch nicht so! >klack<

Für solche Anrufe hab ich nun wirklich keine Zeit. Wo waren wir? Ach ja, bei Geld. Ich halte es im Übrigen für Unfug, Geld als die Wurzel allen Übels zu bezeichnen. Ich denke nämlich mal, dass es auch schon vor der Erfindung des Geldes bereits Mord, Totschlag, Diebstahl und Mobbing gab. Missetaten aufgrund von Geldgier sind lediglich Alternativen zu Missetaten aus Langeweile, Hass oder wissenschaftlichem Interesse. Unsere Vorfahren waren eben nicht auf das Geld des anderen, sondern auf die Größe von dessen Dreckhaufen neidisch. Oder so....und selbst bei Kain und Abel hat nicht die Anzahl der Scheinchen, sondern die Anzahl der Schäfchen zum Mord geführt. Und das Schaf als die Wurzel allen Übels zu bezeichnen wäre, auch bei den unzähligen Schwierigkeiten, die Schafe uns bereiten, doch ein relativ großer Unsinn.

Ging es bei Kain und Abel überhaupt um Schafe? Ging es um die Schafe an sich, oder darum, dass die Schafe Gott besser gefallen haben? Is ja auch wurscht...

Witziger Einfall: Ein Politiker der bei einer Rede "...die Wurzel allen Übels" sagen will, aber statt dessen "...die Würzel allen Ubels" sagt.

Die Band Body Count vertonte übrigens auch mal ihre Ansichten über Geld, unter dem Titel "Root of All Evil". Erstens mal ist der Song, genau wie das restliche Oeuvre der Gruppe recht vergessenswert und zweitens mal finde ich es immer recht merkwürdig, wenn steinreiche Musiker darüber singen wie doof doch Zahlungsmittel sind. Da würde ein wenig Differenzierung wahrlich zur Glaubwürdigkeit beitragen.

"Ich liebe es mein, mit Musik verdientes Geld für Luxus auszugeben, aber ich verurteile Menschen, die mit ihrem Geld Böses tun"

Damit würde ich mich zufrieden geben. Meinetwegen auch "I love to spend my money, that I earned with music, on luxury, but I condemn poeple who use their money for evil things". Im Endeffekt ist es egal ob Deutsch und Englisch, es hört eigentlich eh keiner auf den Text, wenn was im Radio läuft.

Witziger Einfall: Wenn jemand fünf 1 Cent- Stücke hat, dann hat er nicht viel. Wenn er 1000 1 Cent- Stücke hat, hat er nicht viel, aber davon eine ganze Menge.

Was man sich von Geld allerdings nicht kaufen kann, sind gute Überleitungen. Leider ist das so. Was man sich aber schon kaufen kann, ist eine Garnelenbox bei Nordsee (gute Überleitungen sind unbezahlbar). Wenn man in ein Nordsee Restaurant geht, ist man noch lange nicht von solchen Schuldgefühlen geplagt, als wenn man zu McDonalds oder Burger King geht, obwohl auch Nordsee eine kleinunternehmerphobe Kette ist. Aber da nun mal Fisch gesund ist, und somit schon mal die erste Schranke überwunden ist und Nordsee allein durch den Namen schon etwas gutes deutsches und nichts böses amerikanisches hat, betritt sich das Lokal recht gut, ohne Übermaß an Gewissensbissen. Auf jeden Fall: Garnelenbox. Darin sind schmackofatzige Garnelenschwänze in paniertem bzw. fritiertem Zustand, die zwar schon seid Stunden in der Sonne liegen, aber trotzdem gekauft werden, da Fisch ja gesund ist. Auch ich gönne mir ab und an solch eine Schachtel voll mit Garnelchen. Und nun meine Frage dazu (sollten Sie hochgradig infantil oder blöd sein, lesen Sie bitte nicht weiter): Isst man die harten Schwanzenden eigentlich mit? Ich glaube zumindest, dass man es nicht macht, da sie keinerlei Geschmack haben und auch ansonsten nicht sehr einladend zum Verzehr sind. Ich esse sie allerdings trotzdem jedes mal, weil sie nun auch nicht komplett ungenießbar sind. Falls ich aber mal mit einer feinen Gesellschaft bei Nordsee essen gehe, würde ich es doch gerne wissen, nicht dass ich am Ende als dummer August dastehe. 

Aber vom dummen August brauchen wir ja jetzt noch nicht reden, erst mal sollten wir den dummen Mai verarbeiten. Ob der Juni das Adjektiv "dumm" verdient hat, wollen wir abwarten. Gerade scheint nämlich die Sonne auf lieblichste Art und Weise, während der Ammersee vom ganzen Regen übergelaufen ist. Bevor die dieses meteorologische Phänomen weiter analysieren, sollten wir uns darauf einigen, dass der Mensch dran schuld ist mit seinem vielen Geld. Und so ist auch nach diesem Blogeintrag (der, ich entschuldige mich, reichlich spät kam) alles wie davor und nichts hat sich geändert. Wer an einen Blogeintrag aber den Anspruch stellt, das er etwas ändern soll, der soll selbst erst einmal mit seinem Leben klar kommen, denn so viel Weltfremdheit ist garantiert nicht mehr gesund.

Samstag, 2. Februar 2013

Die Niedlichen, die Essbaren und der Rest

Gute Tiere



Eine kleine Frage an Sie, lieber Leser: Sind Sie Tierschützer? Also ich denke, wir kennen uns schon so lange, das kann ich ruhig mal fragen. Finden Sie nicht auch? Man will ja wissen mit wem man es zu tun hat. Nun, ich höre. Nein? Gut! Sonst hätte ich sie des Blogs verweisen müssen! Tierschützer sind hier nicht erwünscht.

Nicht weil ich tierfeindlich (animalophob) wäre. Ich mag Internettiere wie Katzen und Kaninchen auch gerne und bin auch der Schildkröte nicht abgeneigt. Auch finde ich die Misshandlung von Kühen, Hühnern und Schweinen in diversen Schlachtbetrieben ganz grausig. Das tun eh die Meisten. Und wie die Meisten habe ich noch nichts getan, außer diese Tatsache schrecklich zu finden. Das muss erst mal reichen, bis einer kommt der einem sagt, was man tun muss. Vertreter extremer Standpunkte ausgeschlossen.

Nein, Tierrechtler mag ich aus einem anderen Grund nicht. Und um auf den zu kommen muss man das ganze rational und mit gezielter Logik betrachten. Danach wird jeder Mensch, der einigermaßen klar denkt, Tierrechtler sowie ihre Vereine wie WWF, Peter, 1860 etc. weitgehend meiden. Minderheiten und Außenseiter, die man damals noch mit großem Hallo ausgeschlossen hat, wird man danach wieder mit offenen Armen zurück in die Gesellschaft aufnehmen, weil diese Individuen gegen Tiertypen die reinsten Samariter sind.

Dazu müssen wir uns erst mal bewusst machen, dass es zwei Arten von Tierschützern gibt, auf die wir noch eingehen werden. Zwei Typen übelster Sorte, die in einer globalisierten Gesellschaft nicht zu verantworten sind. Und um es gleich klar zu machen: Bei Tierschützern gibt es NUR diese zwei Typen. Da ist keine dritte Gruppe dabei, die vielleicht progressiv gestimmt oder noch nicht zum Mainstream über gewandert ist. Also nochmal zum Mitschreiben:

Nur zwei Arten von Tierschützern. Beide doof.

Gut, anschließend müssen wir von einem fiktiven Szenario ausgehen, wie man das heutzutage macht, wenn man etwas Reales beweisen will.

Fiktives Szenario: Die Stechmücke droht auszusterben.

Wir kennen die Stechmücke. Es ist Sommer, die Welt ist ein Backofen (wahlweise auch eine Mikrowelle), die Leute gehen auch mal ohne suizidale Gedanken ins Wasser und überall sind Mücken. Schönes Szenario. Wenn man nicht zufällig einen Juckfetisch hat, hilft da eigentlich nur noch eine Antimückencreme bzw. ein
Spray gleicher Funktion. Das Dumme ist: Die Leute stinken. Und dann auch noch die Creme dazu. Boah! Menschenunwürdig ist so was. Da hofft man doch gleich wieder dass es Winter wird, da kratzt man nämlich nicht mehr die Haut auf, sondern die Scheiben (mehr zum Thema "Studie zum Kratzverhalten in den vier Jahreszeiten" von Prof. Dr. Sebastian Ekkenhardt)

Nun kommen unsere Tierliebhaber ins Spiel. Und zwar die von Sorte A. Dies ist die Sorte der Unmenschen. Diese werden von Experten nicht so betitelt, weil sie das Tierische dem Menschlichen vorziehen, sondern weil sie den Mitmenschen das Leben erschweren, indem sie lebensqualitätsmindernde Tierarten am Leben erhalten wollen, wie die bereits angesprochene Stechmücke. Ich persönlich bin in diesem Fach kein Gelehrter, jedoch glaube ich, dass durch das Verschwinden dieses Tieres nicht der komplette Ökohaushalt zusammenbrechen würde. Eine überaus wichtige Aufgabe wurde diesen Viechern offensichtlich ja nicht zugeschrieben. Und wenn der Sinn dieser Dinger unergründlich und zu hoch für den menschlichen Verstand ist, so finde ich denjenigen pervers, der sich so was ausgedacht hat. Auf jeden Fall kommt dann so ein Tierschützer daher und meint: "Seid ihr denn zu heiß gebacken worden?! Sich einfach freuen, dass die Mücke ausstirbt, wo sie doch auch ein Lebewesen ist, genau wie ihr! Schämen solltet ihr euch! Und jetzt kommt nicht damit, dass sie euch auf den Sack gehen! Hartz IV Empfänger ertragt ihr ja schließlich auch!" Ja, so reden diese Leute. Auch der gröbste Unfug in Sachen Schöpfung wird am Leben erhalten. Egal, wie sehr alle anderen darunter leiden. Auch wenn der Schutzmann selbst in einer Tour gestochen wird und sich kratzt wie ein Bekloppter, zu sehen, wie alle anderen Torturen ertragen müssen, macht das schon wieder wett.

Die zweite Sorte dieser Menschen ist nicht weniger widerlich. Wir bleiben mal gedanklich bei genanntem Szenario. Die Mücke stirbt aus und alle sind entweder glücklich oder motzen rum. Soweit so gut. Jetzt kommt der Tierschützer Typ B angerannt und meint: "Leutööö, ihr seid es von uns ja eigentlich gewohnt, dass wir immer daher kommen und uns über aussterbende Tiere aufregen. Aber dieses mal sind ich und meine Kumpels anderer Meinung. Die Mücken sind echt scheiße und es ist ein freudiges Ereignis, das Massensterben dieser Biester miterleben zu dürfen." Wenn auch auf den ersten Blick ganz gescheit und sympathisch, ist auch dieser Kerl ein Antividuum. Ich meine mal ehrlich: Da schreibt sich schon einer auf die Kappe, wie toll doch Tiere sind und wie sehr man sie schützen muss, und kaum stirbt eines aus, dass man selbst nicht mag, schon ist es wurscht!
Das ist entweder inkonsequent oder Mitläuferei. In manchen Fällen auch beides. Das wäre ja wie ein Linker, der sagt: "Nazis maul hauen! Aber wenn's um Australier geht, dann is mir alles egal. Mit denen kann ich einfach nix anfangen." Entweder ganz oder gar nicht, meine Freunde! Dieses Unterscheiden nach Oberflächlichkeiten sollte man mit der Schandmaske bestrafen. Nennt euch doch gleich "Schützer der Tiere die wir gut finden"

Wenn wir mal für einen kleinen Moment ehrlich sind, wo wir doch sonst immer Zuckerguss über alles Kippen: So schön das große Sortiment an Tieren auf unserem bedauernswerten Planeten auch ist, die meisten tragen doch zur Steigerung der persönlichen oder eigenen Lebensqualität nicht viel bei. Mit anderen Worten: Wären ein paar Tierarten weniger auf der Welt, könnte man auch ganz gut leben. Mir zum Beispiel erschließt sich der Sinn des Tapirs nicht. Ich bin zwar in keinster Weise tapirphob, aber ich höre es auch relativ selten, dass jemand jubiliert, weil es dieses Tier gibt. Ebenfalls ist es eine gute Frage, warum man so viele Sorten von Affen braucht, wenn im Urlaub nicht mal eine zum Fotografieren still hält. Schimpansen und Gorillas...brauchen wir noch mehr? Nicht dass diese mehr für uns tun würden, als andere Arten, aber die reichen doch eigentlich. Jedenfalls sind sie beliebt bei Film und Fernsehen. Haben Sie schon von dem Film "Die Abenteuer von Götz dem tapferen Nasenaffen" gehört? Da sehen Sie's. Andere Frage: Wieso brauche ich ein Dromedar, wenn ich auch ein Kamel haben kann? Haben Sie eine Antwort? Nein? Gut!

So könnte man jetzt eigentlich ewig weitermachen. Und obwohl ich nun über alle möglichen unschuldigen Tiere, sowie dessen selbsternannte Beschützer hergezogen bin, muss ich zugeben, dass ich es sehr schade finde, dass der Dodo ausgestorben ist. Ja, ich weiß, dieser Vogel ergibt weniger Sinn als alle Tiere miteinander, aber trotzdem hege ich Sympathie für dieses Geschöpf. Ich würde sogar sagen, ich kann mich mit ihm identifizieren. Nicht weil ich mich ausgestorben fühle, aber der Vogel hat doch einen gewissen Außenseiterstatus, der mir gefällt. Aber das tut jetzt auch nichts mehr zur Sache, das Viech ist weg und der Text ist zu Ende. Jetzt brauche ich nur noch einen guten Schlußsatz um die ganze Angelegenheit abzurunden. Wie wär's mit dem: Flamingos sind schwul.









Oder nich?

Samstag, 5. Januar 2013

Was ich gern hätte, was ich aber hab...ein Rießenspaß

Was ich gerne hätte:






















Was ich aber hab:















Es gibt einige Spiele die man alleine spielen kann. Weiß jemand ein Beispiel?

Peter: "Videospiele!"

Sehr richtig Peter, ein Videospiel kann man völlig allein und ohne soziale Kontakte spielen. Die Jugend von heute und morgen sagt übrigens "Games" dazu. Weiß noch jemand etwas außer Videospiele? Oh, Peter wieder!

Peter: "Call of Duty!"

Peter raus! So was blödes. Zu Videospielegames wollte ich jetzt eigentlich auch gar nichts schreiben, obwohl ich danach sicher einen größeren Kreis an Sympathisanten hätte als jetzt. Schließlich gibt es ja die sogenannte Gamercommunity, die zwischen zwei Spielen immer zwanzig Minuten Pause macht um bei Google nachzuschauen ob irgendjemand was über Games geschrieben hat. Schreibt diese/r Jemand/in etwas Gutes, dann wird gelobt, geopfert und gelobpreist, auf dass sich die Balken biegen. Wird was schlechtes bzw. negatives geschrieben, dann gründet man extra ein eigenes Internetforum, wo 1.400 registrierte Mitglieder ihrem Hass auf diese Person ungezügelt freien Lauf lassen. Ist diese Person zufällig eine Fernsehsendung oder gar ein ganzer Sender, macht man länger als zwanzig Minuten Pause und schustert eine Gegendarstellung für Fernsehkritik TV zusammen und wartet gespannt bis diese gesendet wird. FKTV- Chef Holger Kreymeier redet in der nächsten Sendung allerdings nur eine halbe Stunde darüber, dass er als Gastbeiträge nicht immer die gleichen Videospielfilmchen senden kann und bittet um Spenden, damit so was nicht mehr vorkommt. Keine halbe Minute später brennen auf der ganzen Welt die Kreymeier- Fahnen und es wird zum digitalen Jihad aufgerufen. Na ja, wenigstens sind die Kinder weg von der Straße.

Aber wie gesagt, ich wollte ja eigentlich nix über Games schreiben. Nur noch so viel: Kommt es mir nur so vor oder ist es in der Zwischenzeit so, dass Videospiele in der Zwischenzeit bei vielen kein Hobby mehr, sondern eine Lebenseinstellung sind? Sollte uns mal zu denken geben.

Aber nun wieder zu den Spielen, die man alleine spielen kann. Oh, da meldet sich Karsten.

Karsten: "Dat Liebesspiel" *grunz*

Ja, so ein Sexistenchauvie wie der Karsten sieht Sex als Spiel an, bei dem es immer einen Gewinner und eine/n Verlierer/in gibt. Scher dich zum Teufel Karsten!

Um die ganze Sache mal ein bisschen voran zu treiben, nenne ich mal das Spiel "Was ich gerne hätte, was ich aber hab". Noch nie gehört? Kaum zu glauben! Das Spiel ist fantastisch! Wenn man gerade fröhlich ist, zieht es einen runter und wenn man traurig ist, baut es einen nicht auf. Ist wirklich so! Einfach mal ausprobieren. Die Regeln sind auch gar nicht schwer. Erst muss sich Spieler 1 überlegen, was er gerne hätte, z.B. Schokolade. Anschließend muss Spieler 1 allerdings sagen, was er wirklich hat, z.B. Dreck. Kapiert? Sie werdet sehen, was für einen enormen Spaß es macht, wenn ich Ihnen nun eine Partie von "Was ich gerne hätte, was ich aber hab" vorspiele. Fertig? Los!

Was ich gerne hätte:
Ein Kaninchen, dessen Fluffigkeit mich immer aufheitert wenn ich schlecht gelaunt bin.
Was ich aber hab:
Diese nervigen, klitzekleinen Fliegen die mir vor der Nase herumbrumsen und mich beim Harald Schmidt- Gucken stören

Was ich gerne hätte:
Ein brünettes, hübsches, nettes Mädchen nur bekleidet mit Slip und einem zu großen weißen Hemd.
Was ich aber hab:
Eine schier endlos große Auswahl an Internetpornografie, die wirklich keine abstruse Vorstellung offen lässt.
(da kann man jetzt nicht offensichtlich sagen, was hier gut und schlecht ist, kommt auf die Situation an)

Was ich gerne hätte:
Einen Job als Schreibtyp, in dem ich mit schnell dahingeschwurbelten Geschichten ein Vermögen mache.
Was ich aber hab:
Nen' Blog der in erster Linie von Leuten gefunden wird, die nach Inzest Pornografie Ausschau gehalten haben und einen Job, der es nicht mal Wert ist hier erwähnt zu werden.

Was ich gerne hätte:
Hummer, dazu irgendwas was zu Hummer passt und eine gute Soße! Sofern Hummer überhaupt schmeckt, ich hab noch nie einen gehabt.
Was ich aber hab:
Tiefkühlpizzen, die auch gern mal mehrmals die Woche warm gemacht werden.

Was ich gerne hätte:
Kultivierte Gespräche über Kultur, Philosophie und Zwischenmenschlichkeit.
Was ich aber hab:
"Kannst kommen meinetwegen, aber bring Bier mit"

Was ich gerne hätte:
Einen Schwarzweißfilm, in dem Steve Buscemi und Crispin Glover als Detektive menschliche Abgründe erforschen. Natürlich mit surrealen Elementen.
Was ich aber hab:
Der kleine Hobbit, wahlweise in 3D oder ohne

Was ich gerne hätte:
Mehr Schallplatten.
Was ich aber hab:
Zu wenige Schallplatten.

Boah, war das lustig. Da sieht man's: Man kann jetzt da ewig weitermachen, bis zum Nimmerleinstag. Da wird einem nie langweilig und man muss auch keine doofen Ballerbullerspiele spielen. Außerdem kann man mal richtig meckern und wird nicht gleich als Miesmacher und Stimmungsnazi bezeichnet.

Also liebe Leser: Wenn Ihnen mal langweilig ist, müssen sie nicht gleich zum Controller oder zum Pimmel bzw. zur Mumu greifen, Sie können auch einfach eine Runde "Was ich gerne hätte, was ich aber hab" spielen. Vor allem, wenn Sie jemand sind, der Realitätsanspruch bei Spielen bevorzugt. Ich spiele jetzt noch eine private Runde für mich alleine und gehe dann ins Bett. Obwohl, es ist ja erst halb zwei Uhr nachmittags. Egal, heute bin ich mal verrückt. Und ich hoffe Sie auch.