Samstag, 2. Februar 2013

Die Niedlichen, die Essbaren und der Rest

Gute Tiere



Eine kleine Frage an Sie, lieber Leser: Sind Sie Tierschützer? Also ich denke, wir kennen uns schon so lange, das kann ich ruhig mal fragen. Finden Sie nicht auch? Man will ja wissen mit wem man es zu tun hat. Nun, ich höre. Nein? Gut! Sonst hätte ich sie des Blogs verweisen müssen! Tierschützer sind hier nicht erwünscht.

Nicht weil ich tierfeindlich (animalophob) wäre. Ich mag Internettiere wie Katzen und Kaninchen auch gerne und bin auch der Schildkröte nicht abgeneigt. Auch finde ich die Misshandlung von Kühen, Hühnern und Schweinen in diversen Schlachtbetrieben ganz grausig. Das tun eh die Meisten. Und wie die Meisten habe ich noch nichts getan, außer diese Tatsache schrecklich zu finden. Das muss erst mal reichen, bis einer kommt der einem sagt, was man tun muss. Vertreter extremer Standpunkte ausgeschlossen.

Nein, Tierrechtler mag ich aus einem anderen Grund nicht. Und um auf den zu kommen muss man das ganze rational und mit gezielter Logik betrachten. Danach wird jeder Mensch, der einigermaßen klar denkt, Tierrechtler sowie ihre Vereine wie WWF, Peter, 1860 etc. weitgehend meiden. Minderheiten und Außenseiter, die man damals noch mit großem Hallo ausgeschlossen hat, wird man danach wieder mit offenen Armen zurück in die Gesellschaft aufnehmen, weil diese Individuen gegen Tiertypen die reinsten Samariter sind.

Dazu müssen wir uns erst mal bewusst machen, dass es zwei Arten von Tierschützern gibt, auf die wir noch eingehen werden. Zwei Typen übelster Sorte, die in einer globalisierten Gesellschaft nicht zu verantworten sind. Und um es gleich klar zu machen: Bei Tierschützern gibt es NUR diese zwei Typen. Da ist keine dritte Gruppe dabei, die vielleicht progressiv gestimmt oder noch nicht zum Mainstream über gewandert ist. Also nochmal zum Mitschreiben:

Nur zwei Arten von Tierschützern. Beide doof.

Gut, anschließend müssen wir von einem fiktiven Szenario ausgehen, wie man das heutzutage macht, wenn man etwas Reales beweisen will.

Fiktives Szenario: Die Stechmücke droht auszusterben.

Wir kennen die Stechmücke. Es ist Sommer, die Welt ist ein Backofen (wahlweise auch eine Mikrowelle), die Leute gehen auch mal ohne suizidale Gedanken ins Wasser und überall sind Mücken. Schönes Szenario. Wenn man nicht zufällig einen Juckfetisch hat, hilft da eigentlich nur noch eine Antimückencreme bzw. ein
Spray gleicher Funktion. Das Dumme ist: Die Leute stinken. Und dann auch noch die Creme dazu. Boah! Menschenunwürdig ist so was. Da hofft man doch gleich wieder dass es Winter wird, da kratzt man nämlich nicht mehr die Haut auf, sondern die Scheiben (mehr zum Thema "Studie zum Kratzverhalten in den vier Jahreszeiten" von Prof. Dr. Sebastian Ekkenhardt)

Nun kommen unsere Tierliebhaber ins Spiel. Und zwar die von Sorte A. Dies ist die Sorte der Unmenschen. Diese werden von Experten nicht so betitelt, weil sie das Tierische dem Menschlichen vorziehen, sondern weil sie den Mitmenschen das Leben erschweren, indem sie lebensqualitätsmindernde Tierarten am Leben erhalten wollen, wie die bereits angesprochene Stechmücke. Ich persönlich bin in diesem Fach kein Gelehrter, jedoch glaube ich, dass durch das Verschwinden dieses Tieres nicht der komplette Ökohaushalt zusammenbrechen würde. Eine überaus wichtige Aufgabe wurde diesen Viechern offensichtlich ja nicht zugeschrieben. Und wenn der Sinn dieser Dinger unergründlich und zu hoch für den menschlichen Verstand ist, so finde ich denjenigen pervers, der sich so was ausgedacht hat. Auf jeden Fall kommt dann so ein Tierschützer daher und meint: "Seid ihr denn zu heiß gebacken worden?! Sich einfach freuen, dass die Mücke ausstirbt, wo sie doch auch ein Lebewesen ist, genau wie ihr! Schämen solltet ihr euch! Und jetzt kommt nicht damit, dass sie euch auf den Sack gehen! Hartz IV Empfänger ertragt ihr ja schließlich auch!" Ja, so reden diese Leute. Auch der gröbste Unfug in Sachen Schöpfung wird am Leben erhalten. Egal, wie sehr alle anderen darunter leiden. Auch wenn der Schutzmann selbst in einer Tour gestochen wird und sich kratzt wie ein Bekloppter, zu sehen, wie alle anderen Torturen ertragen müssen, macht das schon wieder wett.

Die zweite Sorte dieser Menschen ist nicht weniger widerlich. Wir bleiben mal gedanklich bei genanntem Szenario. Die Mücke stirbt aus und alle sind entweder glücklich oder motzen rum. Soweit so gut. Jetzt kommt der Tierschützer Typ B angerannt und meint: "Leutööö, ihr seid es von uns ja eigentlich gewohnt, dass wir immer daher kommen und uns über aussterbende Tiere aufregen. Aber dieses mal sind ich und meine Kumpels anderer Meinung. Die Mücken sind echt scheiße und es ist ein freudiges Ereignis, das Massensterben dieser Biester miterleben zu dürfen." Wenn auch auf den ersten Blick ganz gescheit und sympathisch, ist auch dieser Kerl ein Antividuum. Ich meine mal ehrlich: Da schreibt sich schon einer auf die Kappe, wie toll doch Tiere sind und wie sehr man sie schützen muss, und kaum stirbt eines aus, dass man selbst nicht mag, schon ist es wurscht!
Das ist entweder inkonsequent oder Mitläuferei. In manchen Fällen auch beides. Das wäre ja wie ein Linker, der sagt: "Nazis maul hauen! Aber wenn's um Australier geht, dann is mir alles egal. Mit denen kann ich einfach nix anfangen." Entweder ganz oder gar nicht, meine Freunde! Dieses Unterscheiden nach Oberflächlichkeiten sollte man mit der Schandmaske bestrafen. Nennt euch doch gleich "Schützer der Tiere die wir gut finden"

Wenn wir mal für einen kleinen Moment ehrlich sind, wo wir doch sonst immer Zuckerguss über alles Kippen: So schön das große Sortiment an Tieren auf unserem bedauernswerten Planeten auch ist, die meisten tragen doch zur Steigerung der persönlichen oder eigenen Lebensqualität nicht viel bei. Mit anderen Worten: Wären ein paar Tierarten weniger auf der Welt, könnte man auch ganz gut leben. Mir zum Beispiel erschließt sich der Sinn des Tapirs nicht. Ich bin zwar in keinster Weise tapirphob, aber ich höre es auch relativ selten, dass jemand jubiliert, weil es dieses Tier gibt. Ebenfalls ist es eine gute Frage, warum man so viele Sorten von Affen braucht, wenn im Urlaub nicht mal eine zum Fotografieren still hält. Schimpansen und Gorillas...brauchen wir noch mehr? Nicht dass diese mehr für uns tun würden, als andere Arten, aber die reichen doch eigentlich. Jedenfalls sind sie beliebt bei Film und Fernsehen. Haben Sie schon von dem Film "Die Abenteuer von Götz dem tapferen Nasenaffen" gehört? Da sehen Sie's. Andere Frage: Wieso brauche ich ein Dromedar, wenn ich auch ein Kamel haben kann? Haben Sie eine Antwort? Nein? Gut!

So könnte man jetzt eigentlich ewig weitermachen. Und obwohl ich nun über alle möglichen unschuldigen Tiere, sowie dessen selbsternannte Beschützer hergezogen bin, muss ich zugeben, dass ich es sehr schade finde, dass der Dodo ausgestorben ist. Ja, ich weiß, dieser Vogel ergibt weniger Sinn als alle Tiere miteinander, aber trotzdem hege ich Sympathie für dieses Geschöpf. Ich würde sogar sagen, ich kann mich mit ihm identifizieren. Nicht weil ich mich ausgestorben fühle, aber der Vogel hat doch einen gewissen Außenseiterstatus, der mir gefällt. Aber das tut jetzt auch nichts mehr zur Sache, das Viech ist weg und der Text ist zu Ende. Jetzt brauche ich nur noch einen guten Schlußsatz um die ganze Angelegenheit abzurunden. Wie wär's mit dem: Flamingos sind schwul.









Oder nich?