Dienstag, 17. Januar 2012

Kommunengeschichte: Herrsching


Liebe Leute ihr habt es echt gut. Jetzt werdet ihr nämlich durch meinen Blog nicht nur unterhalten, sondern ihr lernt auch noch was. Und zwar etwas was ihr nie irgendwo einbringen könnt und was auch niemanden wirklich interessiert. Aber hier geht es ja nicht um eure Interessen sondern um mich. Und wie jeder Mensch komme ich irgendwo her. Und genau das sollte in der kleinen Kommunengeschichtsecke unterstrichen werden. Mit was Anderem sollte ich da wohl beginnen, als mit meinem Heimatort, dem guten, alten Herrsching. Was, Herrsching sagt euch nichts? Kein Wunder, habt ihr schon mal einen Ort sprechen hören? Ihr Deppen. Wie auch immer, um genau sowas zu erfahren seid ihr ja hier. Und damit ihr in Zukunft bei allen Diskussionen über Herrsching mitreden könnt, gibt es hier einen kleinen Geschichtskurs zu meiner Heimat:

Die Anfänge:

Die Geschichte der Gemeinde Herrsching geht bis ins Jahr 3500 vor Christus zurück. Ein Zusammenschluß germanischer Stämme war auf der Durchreise und ließ sich hier, in diesem wunderschönen Bereich am Ammersee nieder um ein Tierhautzeltlager auf zu schlagen. Wahrscheinlich aus Gründen der Freude über den zurückgelgten Weg oder aus Verehrung heidnischer Gottheiten, entschied man sich den Met auszupacken und ein ausschweifendes Fest zu feiern. Aus Bildern, die mit Tierknochen in den Boden eingeritzt wurden und versteinertem Erbrochenem lässt sich schließen, dass dieses Fest um Einiges ausschweifender war, als man es sich heute vorstellen kann. Was allerdings aus heutiger Sicht nachvollziehbar ist, ist der Kater, den die simplen Menschen am nächsten Morgen hatten. So entschloß man sich zu bleiben, bis die üblen Kopfschmerzen vorbei sein sollten. Aus wissenschaftlichen Studien geht hervor, dass die Stämme im Bereich des heutigen Bayern besonders feierlaunig waren und so bei jedem noch so nichtigen Anlass zum Honigwein griffen. Einer dieser Anlässe war z.B. das Ende des Katers, welches abermals mit Unmengen von Alkohol gefeiert wurde. Dieser Teufelskreis führte dazu, dass diese lustigen Gesellen unfreiwillig an diesem Ort festsaßen. Und das über ein paar Jahrtausende lang. Hier sind bereits die Ursprünge der Herrschinger Gesellschaft erkennbar.

1534: Erste schriftliche Erwähnung

Im oben bereits angedeuteten Jahr, fand es sich dass ein Kaufmann names Nepumuk Brunsscheitel auf einer Geschäftsreise durch dieses Gebiet kam und einen Haufen zurückgebliebener und betrunkener Menschen entdeckte, an denen offensichtlich jede Modernisierung vorbei gegangen war. In sein Tagebuch schrieb Nepumuk an diesem 15. April: "Ich glaub ich spinn!", was auch noch aus heutiger Sicht durchaus nachvollziehbar ist. An seinem Ziel, man geht davon aus, es war die Finanzmetropole Frieding, erzählte er im ansäßigen Wirtshaus natürlich von seiner postgermanischen Begegnung, worauf der Wirt Ludwig Huberhauer, der wegen seines entenähnlichen Gesichtes auch "Antn Huaba" genannt wurde auf die Idee, Kapital aus den armen Möchtegernnomaden zu schlagen. Er und einige Handlanger reisten also ins besagte Gebiet um dort in einer Nacht- und Nebelaktion alle, vom germanischen Stamm angebauten Honigfelder zu verbrennen. Als diese Untat geschehen war, baute er über Nacht eine Bretterbude zusammen und verkaufte dort mitgebrachtes Bier und erlesene Spirituosen. Die Naturburschen, die gar nicht wussten was los war, sahen sich nun gezwungen sich bei diesem Monopol ihren Rausch zu besorgen. Da sie von nie von jeglichen Bezahlungsmitteln gehört hatten, benutzten sie die Technik des Anschreibens um Bier und Schnaps erwerben zu können. Der listige Antn Huaba vertraute allerdings nicht auf die Ehrlichkeit der Barbaren und fand seine Mittel und Wege sie zur Bezahlung zu bringen. So wachten einige der Männer und Frauen mit einem Pferdekopf in ihrem Pferdehautzelt auf und es blieb ihnen nichts anderes übrig, als sich der modernen Welt anzuschließen um so Geld verdienen zu können.

1774: Auf dem Weg zur Gemeinde

In diesem Jahr hatte sich das Bild des zukünfigen Herrschings bereits maßgeblich verändert. Statt Hautzelten standen nun wirkliche Hütten dort. Statt Grunzlauten vernahm man so etwas Ähnliches wie eine Sprache und die Bude des entengesichtigen Wirtes hatte sich in eine gemütliche Gaststube verwandelt, die den Namen "Antn Wirt" trug. Da er nun im Geld schwamm machte ihm auch diese Hänselei nichts mehr aus. Mit der Zeit gesellten sich zur Urbevölkerung auch andere Alkoholi..äääh einfache Menschen die sich rund um den Antn Wirt niederließen. So entstand ein kleines Dorf mit Bauern, Bäckern, Metzgern und Prostituierten. In diesem Jahr bekam diese Gemeinde übrigens auch ihren Namen. Aus Höhlenmalerein ist überliefert, dass ein chinesischer Geschäftsmann mit dem Fahrrad das Dorf besuchte und ihm eine große Menge Geld schenkte, da er gerade nichts anderes zu tun hatte. Aus Dankbarkeit nahm das Dorf seinen Namen an. Es ist allerdings noch unklar wie der Mann hieß. Die zwei wahrscheinlichsten Theorien sind die, dass er Sching hieß sodass der Name von der Anrede Herr Sching herrührte und die eventuelle Tatsache, dass er Ing hieß und die Menschen so begeistert von ihm waren, dass sie ihn als Bürgermeister wollten ("Herrsch Ing!"). Man hat anschließend nichts mehr von diesem Asiaten gehört, sodass es im Endeffekt auch egal ist.

1894: Die Eisenbahn zieht ein

Bis 1894 dümpelte das Dorf so vor sich hin, bis man in diesem Jahr schließlich entschied eine Bahnverbindung einzuführen. So wurde, wieder mal in einer Nacht- und Nebelaktion, ein bahnhofsähnliches Steingebilde rund um den Antn Wirt gebaut und ein paar Gleise bis zur nächsten Ortschaft Hechendorf (Dazu an anderer Stelle mehr) gelegt. Nun hatte der Antn Wirt doppelten Zuwachs. Seinen Monopolcharakter musste er allerdings lassen, da auch andere Leute auf die Idee kamen Wirtshäuser und Lokale aufzumachen. So entstanden u.a. der Seehof, der Andechser Hof und ein Schwulenlokal, dass aufgrund eines Rechtschreibfehlers "Feni´s" hieß. Auch wurde in diesem Jahr der Ammersee von einigen Bürgern nicht nur zur Müllbeseitigung, sondern auch zum Baden entdeckt. Da die Technik des Schwimmes Bayern allerdings erst um 1900 rum erreicht ertranken dabei recht viele Hobbybader. Glück im Unglück für die Gemeinde! Als man mit den Angehörigen die Wasserleichen mit Hilfe von großen Booten suchte, entdeckte man den Freizeitspaßfaktor dieser Tätigkeit und so führte man nur zwei Jahre später die Dampferrundfahrt über den Ammersee ein. Damals allerdings noch ohne Landungssteg, sodass man dazu noch die lange Seepromenade anlegte, sodass der Dampfer überall anlegen konnte...oder so. Das Kuhrparkschloß baute man übrigens auch. Aber damals wie heute, ist es unklar wofür eigentlich.

1936: Hitler

Ein weiteres großes Ereignis war der Besuch des populären Diktators Adolf Hitler im Jahre 1936. Ob man sich damit rühmen kann ist allerdings fragwürdig. Noch dazu, da nicht wirklich etwas Interessantes passierte. Es ist überliefert, dass er beinahe vom Gemeindesteg gefallen wäre und im nahegelegenen Vereinsheim eine Apfelschorle umgeworfen hat. Und das auch nur aus Versehen. Interessanter war daraufhin der Krieg, den er nicht ganz aus Versehen veranlasst hat, der aber nichts direkt mit Herrsching zu tun hat. Weitestgehend blieb Herrsching auch noch verschont. Ob der große Feuerwehrbrand von 1943 als Kriegsschaden betrachtet werden kann ist unwahrscheinlich.

Heute

Ab da ist eigentlich, außer meiner Geburt 1991, die allerdings in Pasing stattfand, nichts aufregendes passiert. Lediglich, dass ein Karussel beim Dampfersteg gebaut wurde, der Kuhrpark umgegraben wird und Seewinkel. Ach ja, und den Antn Wirt gibt es immer noch. Er hat allerdings den Großteil seiner Macht eingebüßt, was wohl an den stinkenden Bahnhofstoiletten daneben liegt.

Nun, liebe Leser, da ihr alles über Herrsching wisst, könnt ihr euch eine eigene Meinung darüber bilden ob da nun eine Daseinsberechtigung ist oder nicht. Auf jeden Fall ist Herrsching nicht mehr weg zu denken für einige Leute und hat bei bestimmten Personen einen Wert. Darüber lässt sich nicht streiten. Und selbst wenn meine Gemeinde von Barbaren, Alkoholikern und Kleinkapitalisten abstammt, kann ich voller patriotischem Stolz sagen: Immer noch besser als Frieding!

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